Macabros Nr. 15: Phantoma - Tochter der Finsternis
|
Sie wohnte in dem kleinen Haus hinter dem Wald. Das machte die Sache so reizvoll.
Nicht für ihn, sicherlich aber für alle, die dieses Haus bisher
besucht hatten, um die Freuden des Lebens - wie man so schön sagt -
in vollen Zügen zu genießen. Die Frau mußte schon Klasse
sein, daß die Männer so auf sie flogen. Und sie war Klasse. Er
kam in das Haus und wurde empfangen wie ein Fürst. Er behauptete, die
Adresse von einem Freund erfahren zu haben. Das stimmte nicht ganz. Er kam
nicht nur zu seinem Vergnügen, sondern hauptsächlich in
Geschäften. Poul MacCatney hatte sich darauf spezialisiert, untreuen
Ehemännern und -frauen ein bißchen auf die Finger zu sehen. Das
Geschäft lief gut. Ein Beweis, daß die Moral der Leute im Sinken
begriffen war. Das abseits liegende, Haus sollte ein Liebesnest sein. Poul
MacCatney nahm das nicht einfach hin. Er hatte den Verdacht, daß die
Dame des Hauses eine verkappte Mörderin war, denn einige ihrer
männlichen Besucher waren später nicht wiedergesehen worden. Die
Wirklichkeit war schlimmer als sein Verdacht. Poul MacCatney hatte es mit
Phantoma, der Tochter der Finsternis zu tun, und ihr Haus war eine
Schreckenskammer, die er kennenlernen sollte.
von Dan Shocker, erschienen am 17.09.1974 ,
Titelbildzeichner: R.S. Lonati
Rezension von
Horror-Freak:
Kurzbeschreibung:
In Schottland verschwinden zahlreiche junge Männer. Der Privatdetektiv
MacCartney geht diesen mysteriösen Fällen nach und begegnet so
seinem Verhängnis, nämlich Phantoma, der Tochter der Finsternis,
der Tochter der unheimlichen Mandragora (siehe Macabros
Nr. 13). Bevor MacCartney erkennt,
in was er da hineingestolpert ist ist es zu spät. Phantomas Schergen,
riesige armdicke Schlangen tauchen auf und töten ihn. Ein merkwürdiger
Zauber lässt ihn dann selbst zu einer Schlange werden und somit zu einem
willenlosen Sklaven von Phantoma. Diese hat bereits ihr neues Opfer, Bryan
Shalfield auserkoren. Mit ihm fliegt sie nach Afrika, um in einem Dorf der
dortigen Ureinwohner ihr Umwesen zu treiben. Durch eine Sinnestäuschung
bringt sie Bryans Flugzeug zum Abstürzen. Er selbst bleibt schwerverletzt
liegen, während Phantoma ihre Schreckensherrschaft beginnt. Unter dessen
geht Björn Hellmark dem Schicksal einer merkwürdigen Malaiin nach,
die glaubt früher als Schottin schon einmal gelebt zu haben. Als die
Malaiin verschwindet und Björn sie schlussendlich findet stößt
er unverhofft auf eine Spur von Phantoma, die ihn nach Afrika bringt, wo
er ihr zum ersten Mal gegenübertritt. Doch weder Macabros, sein
Doppelkörper noch die Dämonenmaske aus der deutschen Mühle
können etwas gegen Phantoma ausrichten. Macabros muss kapitulieren und
Phantoma gelingt die Flucht. Björn bedauert am Ende, dass er damals
in der Geisterhöhle nicht die volle Botschaft hören konnte, da
dort möglicherweise etwas über Phantoma und Mandragora preisgegeben
wurde. Ein weiterer Kampf steht also bevor.
Meinung:
Überrascht hat mich das Ende eigentlich schon, und dann doch wieder
nicht. Das Versagen der Maske ist auf vielerlei Gründe
zurückzuführen. Da wäre einmal die Tatsache, dass auch Molochos'
niedere Geister gewaltig mitmischen und Björn übel mitspielen wollen,
was es für ihn schwieriger machte, Macabros aufrecht zu erhalten. Zum
anderen war da die Tatsache, das Phantoma viele Hindernisse aufgebaut hat
um ihn auf Trab zu halten. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht, denn
in ihr hat er eine viel greifbarere und würdigere Gegnerin gefunden,
als wir alle geglaubt haben. Der Roman liest sich sehr flüssig und man
verspürt keinerlei Langeweile. Einzig die Malaiin und ihr zweites Ich,
sind mir übel aufgestoßen. Diese Episode hätte man getrost
weglassen und sich auf das wesentliche im Roman konzentrieren können.
Was mich bei den Romanen immer stört ist der zu kurz geratene Schluss,
doch hier wird nicht wie üblich gepresst. Hier hat Dan Shocker zum erstenmal
seit langem wieder die Gelegenheit gefunden, den Roman zu einem würdigen
Ende kommen zu lassen. Einzig der Kampf zwischen Macabros und Phantoma
könnte von manchen als zu kurz betitelt werden, doch das ist nicht der
Fall. Beide Gegenpole ziehen alle Register ihres Könnens, wobei ich
bei ihr nicht sicher bin, ob das schon alles war, was sie kann. Man darf
weiter gespannt sein.
Besonderheiten:
- Erster Auftritt von Phantoma.
- Zweiter Auftritt von Mandragora, wobei sie nur kurz in einer kleinen direkten
Rede auftritt.
- Erstmaliges Versagen der Dämonenmaske.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wie üblich ist das Cover bei den Macabros-Romanen gut, aber mir hat
das der Nr. 13 doch um einiges
mehr zugesagt. Der Inhalt des Romans bietet bei weitem mehr
Gänsehaut-Feeling als die Cover-Illustration.
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Phantoma wandelt auf Erden! Björn Hellmark konnte dies nicht verhindern
und so lockt sie als Anne Sitkens unwissende Männer in ihre Fänge
und somit auch ihrer Reptilien. Doch als Björn Hellmark in die Nähe
ihres Domizils nach Glasgow/Schottland kommt, wird ihr der Boden zu heiß,
und sie fliegt mit Brian Shalfield, einem schwerreichen Industriellen, der
ihr verfallen ist nach Afrika, um sich dort vorerst niederzulassen. Björn
Hellmark indessen ist ürsprünglich in Glasgow, da in
Parapsychologenkreisen bekannt wurde, dass es Dr. Haines bei einer Hypnose
seiner Patientin, der Tänzerin Rosalind Shong gelungen ist, ihr zu
entlocken, dass sie schon mal gelebt habe und eine Reinkarnation durchgangen
hat. Narben, die sie schon bei der Geburt hatte, beweisen dies! Da Phantomas
Spuren ebenfalls in Richtung Schottland führen, glaubt Björn an
einen Zusammenhang. Doch während Phantoma in Pegue/ Afrika versucht,
sich das Volk der Eingeborenen Dogon untertan zu machen, stößt
Björn nur auf die Hinterlasssenschaft seiner Gegenerin. Schlangen, die
aus ihren Opfern zu jenen wurden und nun Phantoma dienen! Dazu können
sie sich immer noch in ihre menschliche Gestalt verwandeln und agieren dabei
wie eine Zeitbombe, denn nach genau einer Mondphase attackieren sie ihre
Mitmenschen! Hellmark muß alles dransetzen, um dies zu verhindern!
Meinung:
Erstmalig muß sich Björn und sein Zweitkörper Macabros mit
der Tocher der Mandragora auseinandersetzen, die sich in diesem spannenden
und actiongeladenen Roman als sehr zäher Gegner erweist! Wieder legt
Autor Dan Shocker einige Handlungfäden an, bei denen meiner Meinung
nach der über die Reinkarnation der Rosalind Shong etwas zu lang ausgefallen
ist und somit das Ende des Romans mit dem Duell von Macabros und Phantoma
dann leider etwas gestaucht wirkt! Ansonsten darf man gespannt sein, wie
sich die Gegnerin Phantoma weiter entwickelt, denn sie ist wohl anders anzugehen
als Molochos und sein Gefolge. Durch diesen gelungenen Gruselroman bleibt
die Serie also weiter interessant!
Besonderheiten:
-erster persönlicher Auftritt von Phantoma auf der Erde
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Dame mit dem netten Handschuhen lädt zum 'humanen Grillabend' -
das wäre wohl ein etwas sarkastischer Titel für ein doch interessantes
und gut zum Roman passendes Titelbild von Lonati! Aber das die Mädels
immer so rassige Damen sind...
Coverbewertung: