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Der Krankenwagen jagte mit hoher Geschwindigkeit über die schmale,
nächtliche Straße. Die Scheinwerfer rissen die Steilkurve vorn
aus der Dunkelheit. Rechts eine Abgrund, darunter Felsen, gischtig
schäumendes Meer. Der Wagen raste darauf zu. Der Mann hinter dem Steuer
lenkte ihn absichtlich mit hoher Geschwindigkeit auf den
Straßenrand...
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Al Nafuur hat Björn den Hinweis gegeben, dass er Oceanus am ehesten
im Bermuda-Dreieck finden wird. Daraufhin sendet er Macabros in die Tiefe,
der in der Tiefssee eine versunkene Tempelanlage findet. Zur selben Zeit
ist ein Reporter-Paar in dem berüchtigten Seegebiet unterwegs, um für
einen Bericht zu recherchieren. Dabei werden sie von einem riesigen Seeungeheuer
attackiert. Nur durch das schnelle und unerhoffte Eingreifen eines fremden
Mannes mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten kommen
Mike und Brenda mit dem Leben davon. Der mysteriöse Lebensretter ist
niemand anderes als Frank Morell, alias Mirakel, der fliegende Mensch, ein
Freund von Björn Hellmark. Mirakel ist einem alten Feind auf der Spur:
Mysterion. Der Seelenfänger wurde von der Dämonengöttin verbannt
und darf nur zurückkehren, wenn er die Feinde der Dämonen Mirakel
und Hellmark beseitigt. Als Björn sich persönlich in der Nähe
des Bermudadreiecks einquartiert macht er zufällig die Bekanntschaft
von Mike und Brenda und fährt bald darauf mit ihnen aufs Meer heraus.
Björn will Oceanus, welchen er als das Seeungeheuer ansieht, welches
die Reporter überfallen hat, das Amulett zurückgeben. Doch bei
einem Tauchgang kommt es zum Missverständnis und Oceanus greift die
vermeintlichen Feinde an, um sie zu zerquetschen.... Währenddessen wird
die schwerverletzte und entführte Carminia Brado von einem LKW-Fahrer
durch Zufall in einer abgelegenen Waldhütte gefunden. Doch es scheint
bereits zu spät zu sein, die Überlebenschancen der Brasilianerin
sinken gegen den Nullpunkt...
Meinung:
Die Fortsetzung des Oceanus-Zyklus gestaltet sich als recht verworrenes
Abenteuer, dass durch viele Schauplätze sehr unübersichtlich wirkt
und selbst der Autor scheint so manches Mal den Überblick verloren zu
haben, denn einige Passagen entbehren einer gewissen Logik. So ist es
völlig unverständlich, weshalb der skrupellose Entführer den
LKW-Fahrer Henry Fisher einfach davonlaufen lässt, allein mit der Drohung
ihn zu töten, wenn er das Versteck von Carminia Brado verrät. Weshalb
hat er ihn nicht gleich getötet? Und warum hat er die Schwerverletzte
in der Zwischenzeit nicht woanders untergebracht? Ebenso merkwürdig
ist der Umstand, dass Björn seinen Freund Richard Patrick wieder mit
zurück in das Anwesen des Verlegers nimmt, wo er jede Sekunde damit
rechnen muss, dass sein Freund erneut dem Einfluss des Bösen erliegt
und ihn angreift? Das Auftauchen von Mirakel und Mysterion erscheinen auf
den ersten Blick auch recht unmotiviert und zufällig, mal davon abgesehen,
dass mir dieser Superman-Verschnitt im Ganzen sowieso nicht zusagt. Sicher,
am Schluss hilft er Björn sich mit Oceanus in Verbindung zu setzen,
aber dieses Problem hätte man auch anders lösen können. Die
Handlung um Mirakel und den Mysterion hätten jedenfalls besser in ein
eigenes Heft gepasst und hätten somit den vorliegenden Roman, welcher
stark überfrachtet wirkt, entscheidend entlastet. Warum es am Ende den
Medien Anka und Tina gelingt den Körper Carminias nach Ullnak zu bringen
entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis, denn bisher hieß es, dass
die Frauen keine Lebewesen mit auf ihre Reisen nehmen könnten. Es steht
zwar geschrieben, dass sie Hilfe erhalten hätten, aber die griff erst,
als der Transfer schon im Gange war. Allerdings hat der Roman auch seine
positiven Seiten, die allerdings im allgemeinen Chaos unterzugehen drohen.
So ist die Szene, in der ein Leichenpilz durch den Wasserhahn in Björns
Gemach eindringt, sehr eindringlich und unheimlich beschrieben worden.
Unverwechselbar ist hier der Stil von Dan Shocker, der es geschickt versteht
seinen Lesern eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen. Auch
die Geschichte um das Bermudadreieck ist interessant und spannend erzählt
worden. Oceanus selbst ist ein faszinierender Charakter der in den kommenden
Romanen noch ausgebaut werden soll. Dabei erinnert der Geist der Schwarzen
Wasser irgendwie an des Seemonster aus dem Film "Kampf der Titanen", nur
mit dem Unterschied, dass Oceanus "nur" zwei Arme besitzt.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Oceanus, dem Herrscher in der Tiefe.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt das mumienhafte Zerrbild von Oceanus. Ein stimmungsvolles
Cover, welches allerdings nicht zu den besten Werken des Künstlers
zählt.
Coverbewertung: