Der Magier Nr. 5: Todeszauber im Bantu-Dorf

Der Magier Nr.5: Todeszauber im Bantu-Dorf


Sie trugen den ‚Mächtigen' aus dem Dorf. Seinen Namen kannten sie nicht. Der ‚Mächtige' war tot. Ihr Medizinmann war zu den Ahnen gegangen, nachdem er dreimal so lange gelebt hatte wie ein Mensch. All seine Macht hatte nicht ausgereicht, ihm die Zeit eines vierten Lebens zu gewähren. Zwölf Krieger trugen den Toten hinaus und folgten dem Nachfolger des ‚Mächtigen'. Sie verließen den Wald und erreichten eine markante Stelle am Rand der Steppe. Dort befahl ihnen der neue Medizinmann zu warten. Die zwölf, die die Bahre mit dem ‚Mächtigen' trugen, setzten ihre Last ab. Zwölf Männer, die den Trägern gefolgt waren öffneten den Boden, während Medizinmann und Häuptling Anweisungen gaben. Dann legten sie den Leib des ‚Mächtigen' hinein. Als sich die Erde über ihm geschlossen hatte, pflanzte der neue Medizinmann einen Baum. In Ihm sollte die Seele des ‚Mächtigen' wohnen. Sie gingen wieder fort. Im Laufe weiterer Jahre starben alle Bäume und Büsche rings um den Baum ab. Eine seltsame Lichtung entstand. Der Baum in der Mitte aber wuchs mit ungeheurer Schnelligkeit, entfaltete sein Astwerk und strebte dem Himmel entgegen.


von W.K. Giesa, erschienen 1982, Titelbild: ???

Rezension von Christopher:


Kurzbeschreibung:
Ein mysteriöser Baum, dem magische Mächte nachgesagt werden. Ein Toter in einer Hotelanlage. Der Tote scheint wie aus heiterem Himmel zusammengebrochen zu sein. Ein undurchsichtiger Medizinmann vor dem sich die Leute fürchten. Für Roy de Voss zuviele Rätsel. Zusammen mit einem anderen Magier und seiner geliebten Yani Attawa macht er sich auf den Weg zu dem Medizinmann und muss erkennen, dass es auch andere gibt, die die Kunst der Magie beherrschen. Wird Roy einen Weg finden die Mächte der Finsternis zu bannen?


Meinung:
Was ich beim Leichenalchimisten vermisst habe, ist hier wieder da.Wirklich gut geschrieben, tolle Story, auch wenn ich mich frage, was der andere Zauberer soll. Er kann nur bei Sternenlicht Halluzinationen erzeugen. Ich hätte ihn wohl weggelassen.Wirklich spannend, ich las mich richtig in Rage und vergass für einige Zeit meine Umgebung. Aber der Schreibstil kann mangels toller Formulierungen und Tiefgründigkeit nie und nimmer mit Serien wie Larry Brent und John Sinclair mithalten. Drei Punkte wären zu gering und vier ein bisschen zu hoch, aber ich entscheide mich doch eher für vier Zähler, weil diese Wertung zutreffender ist.


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Cover wirkt auf den ersten Blickt auf Grund der vielen Linien etwas konfus. Beim genauen Hinschauen wird aber deutlich wie genau und en Detail gearbeitet wurde. Der Baum mit der Dämonenfratze, der Vollmond im Hintergrund und die Frau im roten Kleid wurden sehr genau und mit viel Arbeit ausgearbeitet. Dazu passen die diversen Farbtöne zu der Pluralität der Linien und der nächtlichen "Zauberstimmung". Alle drei genannten Elemente kommen in ähnlicher Weise auch so im Roman vor. Da keine nennenswerten Mäkel aufkommen, vier Kreuze.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Die Gerüchte um einen angeblich verwunschenen Baum haben Roy de Voss und seine japanische Freunden Yani nach Kenia geführt. Gleich an ihrem ersten Abend in der exotischen Hotelanlage werden sie mit einem mysteriösen Todesfall konfrontiert: Roy beobachtet zufällig, wie ein Mann plötzlich ohne ersichtlichen Grund tot zusammenbricht. Es hat den Anschein, als ob eine unsichtbare Macht für den Mord verantwortlich ist. Der Magier denkt sofort an einen so genannten Todsprecher, welche insbesondere in den hiesigen Eingeborenstämmen gefürchtet sind.
Tatsächlich hält sich in einem nicht weit entfernten Bantu-Dorf ein seltsamer Medizinmann auf, welcher ein großes Interesse an der blonden Pat Portland zeigt. Die junge Frau ist mit einer amerikanischen Reisegruppe in dem ostafrikanischen Staat unterwegs und ahnt die dunkle Bedrohung durch Nome, den Medizinmann, als sie dessen Dorf besuchen. Die Situation eskaliert, als Nome mit einigen Eingeborenen die Hotelanlage angreift, um Pat zu entführen.
Gleichzeitig liefert er sich ein magisches Duell mit Roy de Voss, aus dem der Todsprecher als eindeutiger Gewinner hervorgeht. Er nimmt den Magier gefangen und belegt ihn mit einem unwiderruflichen Fluch, der den Holländer innerhalb von 6 Stunden das Leben kosten soll. Alle Hoffnungen liegen nun auf Yani und Chris Johnson, den Reiseleiter, der sich überraschenderweise ebenfalls als Magier zu erkennen gibt. Die beiden erfahren, dass die Lösung um das Geheimnis des Todsprechers an dem legendären magischen Baum zu finden sein muss…


Meinung:
Einen ersten Pluspunkt gibt es schon mal für die exotische Kulisse, dafür gleich einen Minuspunkt hinterher für die doch sehr platte Sprache, welche der eigentlich ganz spektakulären Handlung nicht wirklich gerecht wird. Es will einfach keine richtige Atmosphäre aufkommen, sondern man bleibt einfach nur ein unbekümmerter Beobachter, da es der Autor nicht schafft, einen wirklich zu packen. Wieder mal ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier eben nicht Namensgeber Dan Shocker selbst zur Tat geschritten ist. Eigentlich schade, denn die Rahmengeschichte ist an sich doch ganz nett erdacht.
Bei der Figur Chris Johnson musste ich stellenweise an Björn Hellmark alias "Macabros" denken, insbesondere als sich der junge und auch noch blonde Mann einen zweiten Körper erschafft, um die aufgebrachten Eingeborenen zu foppen.
Ansonsten bleibt's dabei: eine ansprechende Geschichte, die leider von der Umsetzung nicht das hergibt, was möglich gewesen wäre…


Besonderheiten:
Erster Auftritt des Sternenzauberers Chris Johnson


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Viel Symbolik, um hier den Zusammenhang zwischen der Magie des Baumes und deren Einfluss auf den Medizinmann Nome wieder zu geben. Dazu noch das obligatorische Mädel in durchsichtiger Bluse, welches in diesem Fall Pat Portland darstellen dürfte. Nett finde ich, dass man insbesondere bei vielen Coverbildern dieser Serie, wie auch in dem vorliegenden Fall, häufig die einzelnen "Pinselstriche" sieht - erinnert mich manchmal an Buntstiftzeichnungen…


Coverbewertung:
3 Kreuze