Mark Tate Nr. 6: Mark Tate und die Voodoo-Hexe
Der Tote, den man vor Jahren verscharrt hatte, sah gräßlich aus.
Jetzt schlug er die Augen auf. Anstelle normaler Augäpfel waren zwei
taubeneigroße glutrote Steine zu sehen - jedenfalls wirkte es so. Die
Hexe unterbrach das Voodoo-Ritual. Es hatte Erfolg gezeitigt. Sie verbeugte
sich vor der aufgebahrten Leiche und murmelte voller Ergebenheit: "Willkommen
im Reich der Lebenden, Meister!" Der Tote richtete sich grollend auf. Sein
zerfressener Körper begann sich zu regenerieren. Doch bekam er kein
frisches Aussehen, sondern die Farbe, die in Spiritus konserviertes Fleisch
besaß.
von Wilfried A. Hary, erschienen am 09.04.2002, Titelbild: ???
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Die Voodoo-Hexe Barbara erweckt den inzwischen getöteten Dämon,
der einst der Meister von Lady Ann gewesen ist, und der sich nun an der
abtrünnigen Mamaloi rächen will. Dass Lady Ann durch das Eingreifen
von Mark Tate vernichtet wurde (s.
Band 1 Auf Schloß
Pannymoore ist der Teufel los'), weiß der Dämon nicht. Das Schloss
selbst kann der Dämon wegen eines Schutzschildes nicht betreten und
will darum Gewalt über Mark Tate und seine Freunde May Harris und Don
Cooper gewinnen, damit diese ihm Lady Ann ausliefern. Allerdings schlagen
die Angriffe auf die Dämonenjäger fehl, und Mark Tate gelingt es
sogar, Barbara mit dem Schavall zu vernichten.
Da Don Cooper schon vor diesen Angriffen ein Telegramm von Lord Frank Burgess
bekommen hat, machen sich die Freunde auf den Weg nach Schloss Pannymoore.
Hier erfahren die drei Unglaubliches: Lady Ann wurde bei der Austreibung
des Burgess-Fluches nicht wie bisher angenommen vernichtet, sondern ihr Geist
ist kurz zuvor in den Körper ihres Mannes Frank geschlüpft. Ein
Rückweg ist allerdings nicht möglich, so dass die beiden Seelen
sich nun den Körper des Lords teilen müssen.
Außerdem berichtet Lady Ann nun, wie sie einst Lord Frank kennen gelernt
hat, als dieser mit Freunden auf Haiti war und in die Fänge eines
Voodoo-Priesters geriet, dessen Dienerin Lady Ann - damals noch unter ihrem
richtigen Namen Jiulia Cassel - war. Franks Freunde wurden ein Opfer des
Priesters, doch der Lord selbst konnte, weil damals noch der Fluch auf ihm
lastete, den Priester angreifen und aus dem Konzept bringen. Dadurch konnte
sich auch Jiulia aus dem geistigen Griff des Priesters befreien und ihn
schließlich zusammen mit Frank vernichten.
Danach sind die beiden zusammengeblieben und Jiulia nahm den Namen Lady Ann
an. Nun ist der Voodoo-Priester wieder zurück, erweckt von der Hexe
Barbara. Lady Ann lockert den Schutzschirm um das Schloss, den sie errichtet
hatte, um den Priester zu einem Angriff zu provozieren. Als dieser erfolgt,
kann Lady Ann den Priester mit der Unterstützung des Schavalls
vernichten.
Meinung:
Grundsätzlich bin ich kein Fan von Voodoo-Romanen, doch im vorliegenden
Fall dient die Rache des Voodoo-Priesters lediglich als Aufhänger für
eine Reihe spannender und gruseliger Szenen, die mich wirklich fesseln konnten.
Dass dabei die Freunde Mark, May und Don getrennt angegriffen wurden, hat
mir gut gefallen, dadurch schien der untote Voodoo-Priester doch etwas
intelligenter als die meisten anderen Höllenkreaturen. ;o)
Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist die Enthüllung, dass der Geist
von Lady Ann in Lord Burgess weiterexistiert und ihrer Vergangenheit, so
dass ich in Verbindung mit dem flotten Schreibstil gerne 4 Kreuze vergebe.
Besonderheiten:
Lady Anns Geist in den Körper von Frank Burgess
übergegangen.
Lady Anns Vergangenheit wird offenbart.
Dieser Roman erschien ursprünglich als Geister-Krimi 156.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Mai und Juni 1999 in der
Serie TEUFELSJÄGER MARK TATE als Band 3 Die Voodoo-Hexe' und Band
4 Attacke des Bösen' bei HARY PRODUCTIONS.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieses Bild gefällt nicht besonders, auch wenn diese verzerrten
Frauengesichter ganz bestimmt Hexen sind
;o))
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Die selbe Hexe wurde spiegelverkehrt auch noch auf dem Cover des John Sinclair
Jubi-Bands Nr. 33 verwendet: