|
Tobias Senrab schlenderte missmutig über seine Felder. Diese verdammten
Schmetterlinge, dachte er wütend. Kaum ein Fleck, an dem sie nicht hockten.
Seine Ernte würde in diesem Jahr katastrophal ausfallen. Wo die ersten
grünen Halme aus der Erde gekommen waren, ragten nur mehr abgenagte
Stummel hoch. Hatte es jemals eine solche Schmetterlingsplage gegeben? Und
hatten diese Falter jemals solche Verheerungen angerichtet? Tobias Senrab
schüttelte den Kopf. Es gab keinen lebenden Menschen, der sich daran
hätte erinnern können, auch wenn... Der Bauer blieb sinnend stehen
und starrte nachdenklich auf die gelben Flügel, die eine unübersehbare
Fläche bedeckten. Da gab es doch etwas - eine Geschichte, mehr schon
eine Sage, die er in seiner Kinderzeit von den ganz alten Leuten gehört
hatte. Tobias Senrab konnte sich im Moment nicht mehr entsinnen. Er kam aber
auch nicht dazu, genauer darüber nachzudenken, weil seine Aufmerksamkeit
von einer besonderen Erscheinung gefesselt wurde. Zuerst meinte der Bauer,
es wäre ein Raubvogel, der langsam seine Kreise über seinem Feld
zog. Das hätte ihn gewundert, da es so dicht an London keine Raubvögel
mehr gab. Als er die Hand beschattend über die Augen legte, erkannte
er seinen Irrtum. Es war kein Vogel, sondern ein riesiger Falter von der
Größe eines Falken.