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Die Menschen drängten sich auf dem Tansir-Markt am Ende der Vatan Caddesi
in Istanbul. die Abend- sonne stand am Horizont und breitete ihre milden,
goldenen Strahlen über die Tische und Stände, auf denen Obst,
Gemüse und Fleisch zum Verkauf feilgeboten wurden. Stimmengewirr hing
in der Luft: Harun Simbath zählte gerade sein Geld. Plötzlich blendete
ihn die Sonne. Er blickte hoch. Ein gellender Schrei entrang sich seinem
Mund. Seine Augen weiteten sich entsetzt. Vor ihm teilte sich die Menschenmenge.
Ängstlich stoben Männer, Frauen und Kinder auseinander. Einige
Frauen kreischten und warfen sich zu Boden. Hochaufgerichtet schritt ein
hagerer Mann in wallendem Gewand mit weißem, langem Haar und einem
dichten Bart heran. Er hatte seine Hände zum Himmel erhoben und starrte
unverwandt auf Harun Simbath. Dieser bemerkte sofort, daß es die
unheimliche Gestaltlauf ihn abgesehen hatte. Er begann nach Luft zu ringen.
Verkrampft hielt er sich an einem Holztisch fest. Ein Schuhputzer trat dem
Fremden in den Weg und sagte: "Was suchst du hier auf dem Markt? Du bist
doch ein Mönch!"