Occu Nr. 26: Die Hexenhochzeit von Rom

Occu Nr. 26: Die Hexenhochzeit von Rom


Kurz vor Mitternacht. Der letzte Zug der Metro donnerte vom Hauptbahnhof Termini in Richtung St. Paul durch die Tunnels dahin. Die Waggons waren nur spärlich mit Fahrgästen besetzt. Lisa Donato, Chefsekretärin Im Büro des jungen Senators Carlo Barolli, hatte ihr Auto in der Garage und mußte daher mit der Metro fahren. Ein Gefühl der Angst saß ihr im Nacken. Plötzlich wußte sie, wovor sie sich fürchtete. Es war die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren und den dunkelgrünen, starren Augen, die ihr gegenübersaß. Die unheimliche Person starrte unverwandt auf die Sekretärin. Sie hob die Hände und spreizte die Finger gegen Lisa. Dabei begannen die schwarzlackierten Fingernägel der geheimnisvollen Frau zu wachsen und zu spitzen Nadeln zu werden. Lisa Donato schrie auf. Die Frau nahm mehr und mehr das Aussehen einer Hexe an. Sie erhob sich. Ihre Hände näherten sich Lisas Gesicht. Drohend kamen die Finger immer näher an das Mädchen heran. Lisa schrie: "Nein ... nicht! Tun Sie mir nichts." Die andere grinste gefährlich. Ihre Augen begannen zu glühen.


von Hademar Bankhofer, erschienen im März 1978, Titelbild: Bracci