Occu Nr. 36: In Surabaja wohnt der Tod

Occu Nr. 36: In Surabaja wohnt der Tod


Peter O'Shaughnessy stand der Schweiß auf der Stirn. Die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Er wollte schreien und brachte doch keinen Ton heraus. Die Hosen schlotterten ihm um die Knie, als er Schritt um Schritt zurückwich, bis die Bettkante seinem Rückzug ein Ende machte. Er plumpste auf die Matratze und starrte ungläubig das Wesen an, das Sekunden zuvor sein Hotelzimmer betreten hatte. Er glaubte, ein höhnisches Grinsen auszumachen. Die Gestalt stand da, wie einem Alptraum entsprungen. Peter O'Shaughnessy wollte sich mit den Händen über die Augen wischen, doch seine Arme gehorchten seinen Befehlen nicht mehr. Da wußte der Privatsekretär der Dollarmillionärin plötzlich, was er zu tun hatte. "Ich muß mich töten ... ", murmelte der Mann fast tonlos. Die hohle Stimme seines Gegenüber sagte: "Ja. Das wirst du..." O'Shaughnessys Gesicht war weiß geworden. Endlich gelang es ihm, zu schlucken, doch das brachte ihm keine Linderung. Von dem Wesen, das ihm gegenüberstand und aus leeren Augenhöhlen auf ihn heruntergrinste, ging eine Kälte aus, die sein Blut abkühlte.


von Hademar Bankhofer, erschienen im Januar 1979, Titelbild: ???