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Dieses Band ist ein Nachdruck der zwei Romanhefte:
Professor Zamorra Nr. 36: Das Rätsel von Schloß Montagne
(Romanheft)
Seit Leonardo de Montagne, dem "Schrecklichen", hausten die Dämonen
in den Kellergewölben des Cháteau Montagne hoch über dem
lieblichen Tal der Loire. Diejenigen von ihnen, die hinter der Tür mit
dem Montagne-Wappen gewütet hatten waren von Professor Zamorra mit Hilfe
des silbernen Amuletts ausgerottet worden. Flammende Spukgestalten hatten
sich in blaue Schleier aufgelöst. Doch immer, wenn Professor Zamorra
von seinen Reisen in das Schloß zurückkehrte, spürte er ein
fernes Ahnen der Gefahr. Wie ein Hauch nur, nicht akut und unmittelbar
bedrohlich. Seine Vermutung, es könnten doch noch irgendwo im Schloß
Dämonen verborgen sein, wies sein heller Geist von sich. Die Dämonen
hatten alle hinter der Tür mit dem Wappen gelauert. Es gab sie nicht
mehr. Diese düsteren Stunden waren vorüber. Und doch irrte Zamorra.
So leicht gaben die Mächte der Finsternis nicht auf. Eingemauert im
Cháteau fristeten noch immer grauenhafte Wesen geifernd und wabernd
ihr Dasein. Sie warteten dort auf ihre Erlösung. Schattengerippe mit
gräßlichen Totenschädeln und Knochenhänden - seit
Jahrhunderten tanzten sie ihren Totentanz und lauerten auf ihre Stunde...
Professor Zamorra Nr. 37: Der Zombie-Macher
(Romanheft)
Wie ein von unbändiger Gier rasendes Raubtier tobte der Sturm durch
die Kronen der Bäume. Er fegte die letzten Laubreste von den Asten und
zwang sie mit seiner Kraft in die Knie. Tief neigten sich die Wipfel im Ansturm
der Böen. Es war eine mondlose Nacht, an deren Himmel der Sturm Wolkenfetzen
mit sich zerrte, die vor ihm hereilten wie eine Herde aufgescheuchter Schafe.
Eine einzelne Laterne verbreitete ihren schwachen Schein und riß vereinzelt
Gräber und Grabsteine aus der Finsternis. Die Windböen sangen in
den Nischen und Winkeln der Familiengruften ein gespenstisches Lied. Auf
einem der Gräber in einer langen Reihe war ein Hügel aus Erde und
Kränzen zu sehen. Es war noch ziemlich frisch. Erst vor drei Tagen hatte
man hier Sean O'Connors, einen nicht gerade armen Geschäftsmann, begraben.
Er war in der Blüte seiner Jahre, mit zweiundvierzig, dahingegangen.
Der Wind spielte mit den Schleifen, die die Kränze schmückten und
darüber Auskunft gaben, von wem sie gespendet worden waren. Einer der
Kränze rutschte plötzlich ein Stück zur Seite. Erdkrumen rollten
den Hügel hinunter. Blumen folgten. Es muß mehr sein als das Spiel
des Windes. Wieder rutschte ein Kranz. Unter leisem Rascheln glitt er weg
und kam am Fuß des Grabhügels zur Ruhe. Ein schmaler Spalt tat
sich auf, in dem sich etwas bewegte. Ein Tier, das sich einen Weg in die
Freiheit suchte? Ein Finger wurde sichtbar, tastete herum. Ein zweiter Finger
folgte, nun die ganze Hand. Dreck klebte unter den Fingernägeln und
zeugte davon, daß diese Hand lange gegraben haben mußte.