Professor Zamorra Liebhaber-Edition Nr. 31

Professor Zamorra Liebhaber-Edition Nr. 31


Dieses Band ist ein Nachdruck der zwei Romanhefte:


Professor Zamorra Nr. 68: Die Geisternacht
(Romanheft)
"Xamotecuhtli!" Ein Ausruf wie ein Schrei, in dem sich eine ganze Gefühlskala ausdrückte: Überraschung, Begeisterung, Ehrfurcht, Hoffnung. Professor Zamorra setzte den Eiskaffee ab, den er gerade zum Mund führen wollte, und blickte erstaunt hoch. Vor ihm stand ein Indio. Mitte zwanzig, gekleidet in die Tracht der Leute des Hochlands. Der Mann machte einen gehetzten Eindruck. Schweiß bedeckte sein Gesicht, und die schwarzen Haare klebten auf seiner Stirn. An seinem Arm baumelte ein abgewetzter Lederbeutel. Überraschendes geschah. Der Indio beugte sich nach vorn, fiel auf die Knie. Mit beiden Armen umklammerte er Zamorras Unterschenkel. Sein Gesicht näherte sich dem Erdboden, preßte sich auf die Schuhe des Professors, bedeckte sie mit Küssen. Dann, immer noch kniend im Staub der Straße, hob er die Augen. ,Xamotecuhtli! Herr... Hilf mir!" Da war ein Flehen in seiner Stimme, das durch Mark und Bein ging. Und in den dunklen Augen lag ein Ausdruck, der Eis zum Schmelzen gebracht hätte. Zamorra wußte nicht so recht, wie er eich verhalten sollte. Ein Bettler, der fünf Pesos haben wollte? Nein, der Mann machte eigentlich nicht den Eindruck, daß er von milden Gaben lebte. Der Professor tauschte einen Blick mit Nicole Duval und Bill Fleming, die mit ihm zusammen hier draußen unter dem Baldachin des kleinen Straßencafes im Herzen der Altstadt von Mexiko saßen. Sie verstanden ebenfalls nicht. Nicoles volle Lippen hatten sich vor Erstaunen leicht geöffnet, und der junge Historiker aus New York zuckte die Achseln. Zamorra sah wieder hinunter auf den Mexikaner, der noch immer seine Beine umklammert hielt, als wolle er sie nie mehr freigeben. .Stehen Sie auf, Mann", sagte er. "Lassen Sie doch den Unsinn." Der Indio machte keine Anstalten, der Aufforderung nachzukommen. Im Gegenteil, sein Griff verstärkte sich noch. Zamorra kam sich vor wie ein Strohhalm, an den sich ein Ertrinkender klammerte.


Professor Zamorra Nr. 69: Das Gericht der Toten
(Romanheft)
In stummer, ohnmächtiger Verzweiflung schwebte er unsichtbar über seinem Leichnam. Seit fast dreitausendfünfhundert Jahren. Dreitausendfünfhundert Jahre Warten. Dreitausendfünfhundert Jahre Hoffnung. Dreitausendfünfhundert Jahre Enttäuschung. Sein Haß und sein Rachedurst allein konnten den Fluch nicht lösen, konnten den Berg nicht versetzen. Eines Tages jedoch ... Er wartete weiter und hoffte. Und der Haß und der Rachedurst brannten in ihm heißer als die Sonne des Gottes.


Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Eine der Dämonenfratzen vom Hintergrund dieses Motivs wurde auch fast identisch schon auf dem Cover des Professor Zamorra Romans Nr. 350 verwendet. In beiden Fällen stammt das Titelbild von Nicolai Lutohin:

Professor Zamorra Nr. 350: Wo der Teufel lacht


Der Teufel vom Hintergrund des Titelbilds wurde auch noch auf einem weiteren Lutohin-Werk verwendet, welches auf dem Fantasy-Roman Mythor Nr. 27 zu sehen war:

Mythor Nr. 27: Kämpfer der Lichtwelt


Das Motiv vom Cover der Professor Zamorra Liebhaber-Edition Nr. 31 stammt ursprünglich übrigens vom Titelbild des Vampir-Horror-Romans Nr. 274:

Vampir-Horror-Roman Nr. 274: Der Engel der eine Hexe war