Professor Zamorra Nr. 2: Das Dorf der versteinerten Monster

Professor Zamorra Nr. 2: Das Dorf der versteinerten Monster


Grollend legte der Donner durch die Luft. Max Rintels hob den Kopf und blickte zum tintigen Himmel empor. Ganz in der Nähe war ein Gewitter niedergegangen. Rintels humpelte weiter. Er schleifte sein rechten Bein über den rissigen Straßenbelag. Es war steif, genau wie seine rechte Hand. Rintels war ein Krüppel. Ein Mensch, der nur noch für sich lebte, gemieden von den Bewohnern des Dorfs. Rintels Rücken wurde durch einen häßlichen Buckel verunstaltet, der ihm das Ausgehen eines Gnoms verlieh. Der Krüppel hinkte durch die dunkle Dorfstraße. Bald mußte der Morgen grauen. Silberne Streifen bedeckten schon den schwarzen Himmel. Wieder grollte der Donner über des Land. Max Rintels zuckte unwillkürlich zusammen. Eine klirrende Kälte kroch in seine verkrüppelten Glieder. Er zitterte. Sein Rücken begann ihn auf einmal zu schmerzen, er mußte sich noch mehr zusammenkrümmen. Die Augen quollen aus seinem Kopf. Er versuchte die Dunkelheit zu durchdringen. Da! Ein unheimliches Knirschen. Max Rintels fuhr zusammen als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen. Ein schwerer eiserner Reif legte sich um seine ausgewachsene Brust. Ein furchtbarer Druck quälte ihn und ließ ihn nur noch ganz flach atmen. Er japste aufgeregt nach Luft. Da war wieder dieses furchtbare Knirschen, das ihm durch Mark und Bein ging. Das schauderhafte Geräusch schwebte ihm aus der Finsternis der gegenüberliegenden Straße entgegen.


von Friedrich Tenkrat, erschienen am 16.07.1974

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In einem kleinen englischen Dorf geht ein Monster um. Der junge Parapsychologe Jerry Westbrook beobachtet, wie ein Monster den Krüppel Max Rintels auf der Straße ermordet. Westbrook bittet Professor Zamorra um Hilfe, der zusammen mit Nicole Duvall und Bill Fleming in das Dorf reist. Merkwürdige Dinge geschehen dort. Zamorra trifft auf seinen toten Vetter Charles Vareck, eine mörderische Puppe und natürlich die steinernen Monster, die das Dorf dem Erdboden gleich machen wollen. Zamorra und seine Freunde nehmen den Kampf gegen die Monster auf, können allerdings nicht verhindern, das es noch mehrere Tote gibt. Und auch Bill und Nicole verschwinden spurlos. Kann Zamorra die beiden und das ganze Dorf vor den Monstern retten?


Meinung:
Hm, im Grunde eigentlich ein sehr spannender Roman. Die Atmosphäre ist dicht und wirklich gruselig beschrieben. Das kleine englische Dorf und die vor allem die Monster wirken recht bedrohlich. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die leider nicht aufgeklärt wurden. Die Puppe z.B. Wo kommt sie her, wieso wird sie lebendig, welchen Sinn hatte sie überhaupt? Außerdem Charles Vareck, Zamorras Vetter. Der taucht auf, obwohl er schon tot ist, und man erhält nicht mal eine Erklärung, wieso. Man erfährt nicht mal, ob er einen nur eine Illusion war oder ein Zombie. Auch am Schluss gibt es nicht mal eine Erklärung. Vareck wird einfach vergessen. Ob er nochmal in den folgenden Romanen auftaucht oder nicht, wird sich zeigen. Wenn nicht, dann war das hier eine echte Vergeudung. Nun ja, trotzdem bietet der Roman ordentlich Spannung, so das ich ihm ruhig 3 Kreuze vergeben kann.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Skelett ansich sieht schon klasse aus. Gut gezeichnet und verbreitet auch eine gewisse Atmosphäre. Allerdings sehen die Monster anders aus. Sie werden im Roman eher wie eine Mischung aus Mensch und Affe beschrieben. Außerdem ist der eintönige rote Hintergrund auch nicht grad ein Hingucker. Da gefiel mir das JS-Cover Nr. 31 schon um Welten besser.


Coverbewertung:
3 Kreuze