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Wolken zogen auf, ein heftiger Windstoß ließ die starken Äste
der knorrigen Eiche erzittern. Irgendwo schrie ein Nachtvogel klagend. Die
Wolken schoben sich vor die bleiche Sichel des Mondes. Schlagartig wurde
es finsterer. Der Schatten verschmolz fast mit der Mauer aus dunkelroten,
verwitterten Steinen. Zwei rote Punkte glommen für ein paar Sekunden
in der Nacht auf; unmenschliche Augen, die die Finsternis spielend durchdrangen.
Wieder schrie der Kauz. Die uralte Eiche schüttelte sich. Das dunkle
Wesen löste sich aus dem Schatten der Mauer und glitt davon, verschwand
in der Nacht. Ein tiefer Atemzug wurde hörbar. Dann rasche, sich entfernende
Schritte. Noch ein zweites Wesen hatte sich am Schauplatz des Geschehens
befunden. Ohne Übergang ließ der Wind nach, das Mondlicht brach
wieder durch und beleuchtete die Gestalt eines Mädchens, das davoneilte.
Schulterlanges Haar schimmerte in rötlichem Braun. Einmal wandte es
sich um, dorthin, wo der andere verschwunden war, als habe die Nacht ihn
wie ein gefräßiges Raubtier geschluckt. Es wußte, daß
der Magier zurückgekehrt war ...