Professor Zamorra Nr. 221: Satans Tagebuch

Professor Zamorra Nr. 221: Satans Tagebuch


"Unmöglich!" Unwillkürlich flüsterte Fred Steddler, als fürchte er, mit seiner Stimme die unnatürliche Stille zu stören, die über diesem Ort lag. Früher einmal kreuzten sich hier zwei ganz normale Asphaltstraßen. Doch jetzt erinnerte nichts mehr an dieses einst so vertraute Bild. Der Asphalt war zu einer glasigen Masse geschmolzen, deren Ausläufer sich wie ein Lavastrom in den Feldrain gefressen hatten. Wie schwarzglänzende Inseln erhoben sich diese Asphaltzungen in dem Aschemeer, in welches sich die einst fruchtbaren Feld- und Wiesenränder verwandelt hatten. Hier und da ragten verkohlte Stümpfe ehemals kleiner Bäume und Sträucher aus dem Chaos hervor. Steddler hatte Bilder von den zerbombten japanischen Städten gesehen, wie sie nach dem Atomtod ausgesehen hatten. Die Ähnlichkeit der Landschaften war erdrückend. Ein erschreckendes Bild, das gar nicht in das wildromantische Wales paßte, schon gar nicht in die Nähe der kleinen Stadt Carmarthen!


von W. K. Giesa & Andreas Decker, erschienen am 16.11.1982