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Der Schreckensruf des Mädchens hallte schaurig von dem hohen Gewölbe
wider. »Hilfe! Hilfe!« brach es sich an den nackten Wänden.
»Hilfe - ilfe - ilfe!« äffte das Echo mehrfach. Aber dann
war es wieder da. Und es schwoll an wie der gewaltige Klang einer mächtigen
Orgel und erstickte die Laute des Entsetzens. Dumpfer, monotoner Gesang einer
Litanei in einer toten Sprache, die in diesen Tagen nur noch von wenigen
verstanden und gesprochen wurde. Unter den düsteren Kapuzen waren die
bleichen Gesichter nur zu ahnen. Die wenigen Fackeln und Öllämpchen
ließen das kalte Licht der Augen glitzern. Sandra Jamis versuchte
vergeblich, ihren schlanken Körper aus den fest zupackenden Händen
jener Männer zu winden, die sie zu einem mächtigen Steinblock in
der Mitte der Versammlung trugen. Aus ihrem Mund drang nur noch ein
Stöhnen. Sie merkte jetzt, daß ihr hier an der Stätte, wo
einst die Altvorderen ihre Toten zur letzten Ruhe bestatteten, niemand helfen
konnte. In der Hand eines Mannes blinkte etwas wie bläulicher Stahl...