Professor Zamorra Nr. 503: Der Stierdämon
Noch vier Minuten! Torre Gerret ließ nicht mit sich handeln, und er
bluffte auch nicht. Wenn sein Ultimatum abgelaufen war, würde er Nicole
Duval töten. Gnadenlos. Zamorra lachte verzweifelt auf. Ironie des
Schicksals: Es war ihm unmöglich, Gerrets Bedingungen zu erfüllen
- selbst wenn er es gewollt hätte. Unerbittlich schnell verstrich die
Zeit. Nur noch eine Minute! »Verzeih, mein großer Freund«,
krächzte der namenlose schwarze Gnom neben ihm. »Aber ich habe
da eine Idee, wie wir dem Bösewicht den Zopf ölen könnten
...«
Teil 4 von W. K. Giesa, erschienen am 07.09.1993, Titelbild: Lang
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Als könnte es nicht noch schlimmer kommen
Zamorra rinnt die Zeit
unter den Fingern davon. Nicole befindet sich in der Gewalt von Torre Gerrets
Schergen. Besagter Gerret hat Zamorra ein Ultimatum gestellt, dass der
Parapsychologe nie und nimmer einhalten könnte, selbst wenn er wollte.
Von ihm unbemerkt breitet sich in Cluanie der Ssacah-Keim weiter und weiter
unter den Dorfbewohnern aus, während ein langsam zum Vampir mutierender
Don Cristofero Fuego del Zamora y Montego auf dem Weg genau dorthin ist,
um den in ihm immer schlimmer werdenden Blutdurst zu bekämpfen. Alles
scheint aussichtslos, doch der Meister erhält Hilfe.
Der namenlose, dunkelhäutige Gnom, Don Cristoferos Magie kundiger Begleiter,
erscheint auf Llewewllyn-Castle. Eigentlich will er Zamorra von Don Cristoferos
Veränderung und dem Vampirschwert, welches dafür verantwortlich
ist, berichten, doch da die Zeit drängt und die Situation verfahren
ist, greift er ein. Er kann seine eigenen magischen Kräfte aktivieren,
nimmt gleichzeitig Merlins Stern zu Hilfe und schafft es tatsächlich
die Ermordung Nicoles zu verhindern. Wie er das macht? Ganz einfach, er
verwandelt sie, den Killer und den Wagen in dem sie sich befinden in pures
Gold.
Zamorra ist entsetzt, doch es gibt weitere dringliche Dinge zu erledigen,
denn der Gnom hat auch einen gewaltigen, skelettierten Stierdämon
geschaffen, der wütend umgeht und nach Opfern sucht. Die Situation droht
nun endgültig zur Katastrophe zu werden. Muss Zamorra sich damit abfinden,
seine Gefährtin fortan als goldene Statue im Château Montagne
zu verwahren? Lässt sich der Stierdämon aufhalten? Kann der Ssacah-Keim
eingedämmt und beseitigt werden? Und wie sieht es mit Don Cristofero
und Sara Moon aus? Können sie aus den Fängen der finsteren Mächte
befreit werden?
Meinung:
Der fulminante Mehrteiler um die "Quelle des ewigen Lebens" und der
Weiterführung der Erbfolge (die in unseren Tagen durch Oliver Fröhlich
den spannenden Mittelpunkt eines Zyklus darstellt) wird mit diesem Band gekonnt
und weiterhin fesselnd in Szene gesetzt. Bemerkenswert ist dabei, wie geradlinig
W. K. Giesa mit den vielen Handlungssträngen der Geschichte umgeht und
dabei keinen einzelnen aus den Augen verliert oder zu gering abhandelt. Im
Gegenteil: Er schöpft aus den Vollen, und auch wenn das Auftauchen des
Stierdämons aus meiner Sicht nicht unbedingt notwendig getan hätte,
stört dieser Protagonist in keinster Weise. Schön fand ich den
Auftritt des Gnoms, der seine bemerkenswerten Kräfte einsetzen darf,
um Nicole Duval mittels "Vergoldung" das Leben zu retten.
Besonderheiten:
Shirona zeigt sich Merlin zum ersten Mal.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Also hier will ich mich nicht allzu sehr auslassen. Weder Motiv noch Farbgebung
noch Stil hauen mich wirklich vom Hocker. Ich erkenne in der Gestalt mit
dem zerfetzten Hemd eigentlich eher die berühmte Roman- und Comicfigur
"Doc Savage" als denn eine Person aus diesem Roman. Na ja, egal ich halte
mich mit Kommentaren zurück und lasse meine Bewertung für mich
sprechen.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das gleiche Titelbild wurde ebenfalls für den Grusel-Schocker Nr. 47
verwendet:
Ein weiterer Hinweis kommt von Peter Hinoul:
Als Vorlage für die auf dem Titelbild abgebildete Figur wurde "Doc Savage",
ein Pulp-Hero der 30er und 40er Jahre benutzt:
Winfried Gerhards kann diesen Hinweis sogar noch genauer spezifizieren:
Die fast gleiche Körperhaltung mit den gleichen zerissenen Kleidern
wurde auf dem US-Taschenbuchcover von Doc Savage Nr. 90 "The flying Goblin"
[Jan 1970; Bantam Books] verwendet, dessen Titelbildzeichner aller
Wahrscheinlichkeit nach James Bama war: