Professor Zamorra Nr. 616: Duell der Vampire

Professor Zamorra Nr. 616: Duell der Vampire


Sein Freund, der Mond, war eine gute Nachrichtenquelle. Tan Morano lauschte, was der Mond ihm zu berichten hatte. Was er erfuhr, hätte ihm beinahe gefallen können. Sarkana, einer der mächtigsten Vampirdämonen und Oberhaupt eines der einflußreichsten Clans innerhalb der Schwarzen Familie, spann eine Mordintrige gegen den Silbermond-Druiden Gryf. GryF war auch einer von Moranos alten Feinden. Aber er wollte selbst mit ihm abrechnen. Warum sollte er diesen Triumph Sarkana überlassen? Auch Sarkana war sein Feind. Und so bat Morano seinen bleichen Freund am Nachthimmel, ihm weiter zu berichten...


von W. K. Giesa, erschienen am 06.01.1998

Rezension von Wolfgang Trubshaw:


Kurzbeschreibung:
Sarkana will endlich Rache an Gryf nehmen, weil der in PZ 561 neben zig anderen Vampiren auch seine Tochter Yolyn getötet hatte. Dazu bedient sich der alte Vampir Gryfs bekannter Schwäche für hübsche Mädchen, indem er eines hypnotisiert, dass sich dann an Gryf ranmachen soll, um ihn in eine Falle zu locken. Um überhaupt mal Gryfs Aufmerksamkeit zu erlangen, lässt er einen seiner Clan-Diener medienwirksam in Key West, Florida, ein Opfer beißen und töten, was Gryf zum Nachforschen animiert. Gleichzeitig mit Gryf, aber ohne Kenntnis davon, machen sich auch Zamorra und Nicole auf den Weg, wo sie bei Robert Tendyke vorbeischauen und den gleich mit auf Mission nehmen. Außerdem wird auch Tan Morano darauf aufmerksam, und macht sich ebenfalls auf den Weg, weil er Sarkana nicht gönnt, den Druiden zu töten, da er das liebend gern selbst erledigen würde. In Key West locken nun die von Sarkanas Diener Hypnotisierte und deren Freundin den Druiden zwecks Sex in ein Strandhaus, das zuvor magisch präpariert worden ist, Gryfs Druidenkräfte zu neutralisieren, außerdem wird dort magisch präparierter Wein getrunken, der Antriebslosigkeit hervorruft. Viel zu spät steigt Gryf dahinter, aber da ist bereits Sarkanas Diener da, um ihn zu seinem Herrn zu bringen, als plötzlich Tan Morano seinerseits eine ihm schon das ganze Heft hindurch Hörige quasi zu Gryfs Hilfe schickt. Dennoch schafft Sarkanas Diener es, den Druiden zu seinem Herren zu verfrachten, der ihn auch schon töten will, als Tan Morano selbst in Erscheinung tritt und Sarkana angreift. Das Tabu des Angriffs Vampir gegen Vampir verwirrt, empört und befremdet Sarkana so sehr, dass der sich fliehend verzieht. Als nun Tan Morano den noch groggy seienden Gryf töten will, merkt er, dass Zamorra in Anmarsch ist, und meint zu Gryf, er hätte ihn gerettet, weil er seines Feindes Feind ist, und dadurch schulde er ihm nun etwas. Gryf hat einen dementsprechenden Ehrenkodex, der ihn daran hindert, Zamorra zu sagen, wer Tan Morano wirklich ist (immerhin hat ihn Gryf schon vor einer Ewigkeit einmal gepfählt geglaubt, kennt ihn also wesentlich besser und länger als das, was Morano ist, als dies Zamorra & Co. tun, die hier immer noch nicht schlau aus ihm werden).


Meinung:
Ein sehr gutes Heft, das Potential gehabt hätte, auch fünf Kreuze zu bekommen, gäbe es nicht einige eigentlich platzverschwenderische Passagen um Zammy bei Tendyke (immerhin ist dieser Roman bald so etwas wie ein Gryf-Soloabenteuer), selbst für Giesa-Verhältnisse übermäßig viel Gepoppe, aber speziell Gryfs seltsamen Ehrenkodex am Ende des Hefts. Was genau ihn dazu treibt, sich so zu verhalten, ist mir nicht nachvollziehbar. Gryfs Empfinden während seiner magischen Beeinträchtigung im Strandhaus wird aber sehr eingängig und gut geschildert, außerdem ist die Nebenfigur Carina recht tragisch-faszinierend, und selbst Rico Calderone bekommt einen (wenn auch noch so peripheren) Gastauftritt.


Besonderheiten:
- In diesem Heft fällt Gryf in Tan Moranos Schuld, was ja in vielen späteren Heften immer wieder angeschnitten wird.
- Sarkana erklärt Tan Morano wegen des Angriffs auf einen seiner Clan-Untergebenen für vogelfrei.
- Am Ende dieses Hefts weiß Zamorra immer noch nicht, dass Tan Morano ein Vampir ist, nicht zuletzt weil auch Gryf es ihm verheimlicht.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild hat nichts mit dem Romaninhalt zu tun. Wenn man im Erscheinungsjahr 1998 noch ein generisches Grusel-Cover mit Christopher Lee bemüht, wirkt es dann leider doch etwas sehr altbacken.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Thomas Birker:
Auch hier wurde, wie damals so oft, Christopher Lee in seiner Paraderolle "Dracula" als Vorlage für den dargestellten Vampir verwendet.

Christopher Lee in "Dracula" (Aushangbild)


Ein weiterer Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Professor Zamorra Nr. 616 wurde spiegelverkehrt auch schon auf dem Cover des Gespenster-Krimi Nr. 559 verwendet:

Gespenster-Krimi Nr. 559: Das blut des Bösen