Professor Zamorra Nr. 806: Die Hexe von Köln

Professor Zamorra Nr. 806: Die Hexe von Köln


Der Schein Dutzender von Kerzen, die in der Form eines Pentagramms aufgestellt waren, warf unruhige Schatten. Von irgendwoher kam ein kaum spürbarer Luftzug, der die Flammen unruhig flackern ließ. Samira, die junge Frau mit den langen braunen Haaren, die in der Mitte des Drudenfußes hockte, murmelte finstere Beschwörungen. "Stygia!", rief sie immer wieder. "Stygia, Geliebte! Warum hast du mich verlassen?" Sie lauschte in die Nacht, doch es kam keine Antwort. Dort, wo Stygia weilte, konnte sie die verzweifelten Rufe nicht hören. Doch Samira hatte andere Wege, auf sich aufmerksam zu machen. Denn Samira war eine Hexe...


von Achim Mehnert, erschienen am 19.04.2005, Titelbild: JAD

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Samira, die als Prostituierte in Köln arbeitet und von ihrem Zuhälter misshandelt wird, will sich das Leben nehmen, was Stygia zu verhindern weiß. Die Fürstin der Finsternis stattet Samira mit Hexenkräften aus und stellt ihr einen Familiaris zur Seite, eine schwarze Katze die Selina heißt. Samira tötet mit ihren Kräften zwei Verbrecher. Nicole und Zamorra, die sich zufällig in Köln aufhalten, wo Zamorra eine Gastvorlesung halten soll schalten sich in den Fall ein. Nicole macht die Bekanntschaft mit Claus Wagenbach, der sich in der Domstadt bestens auskennt und nicht von Nicis Seite weicht. Mit Hilfe der Zeitschau verfolgt Zamorra die Hexe bis in den Kölner Dom, wo er in einen dunklen Gang gerät und mitten in die Falle Samiras tappt, die ihren Gegner außer Gefecht setzt, während Nicoel und Wagenbach Zamorras Spur verlieren. Als der Professor erwacht ist er gefesselt, nackt und sein Amulett wirkungslos. Samira sucht Rat bei ihrer Geliebten Stygia, die befiehlt den Dämonenjäger sofort zu töten. Doch Samira will mit ihrem Gefangenen noch weiter spielen und verwandelt ihn in eine schwarze Katze, die von einem Hund ihrem Familiaris Selina gejagt wird. Vor dem Dom treffen Nicole und Claus auf die Zamorra-Katze, welche die Französin auf sich aufmerksam macht. Nicole verfolgt die Tiere, doch die verschwinden wieder im Dom. Im Verlies der Hexe endet die Hetzjagd. Dort will Samira den Höllenfeind endgültig vernichten, lockt aber zuvor Nicole und Claus in das Verlies. Dort kommt es zum Kampf. Zamorra begreift, dass Selina dafür verantwortlich ist, dass Merlins Stern nicht funktioniert und greift Selina an, damit die Katze ihre magischen Kräfte aufspaltet. Derweil attackiert Samira Nicole mit ihren magischen Kräften. Bevor die Französin unterliegt, greift Wagenbach ein und tötet den Familiaris der Hexe. Das Amulett ist wieder voll einsatzfähig und verschmilzt mit Nicole Duval zum FLAMMENSCHWERT, welches die Hexe von Köln vernichtet. Mit dem Tod Samiras verwandelt sich Zamorra zurück in einen Menschen.


Meinung:
Ein durchaus kurzweiliger, abseits der Rahmenhandlung angesiedelter Grusel-Roman, mit einer ordentlichen Portion Lokal-Kolorit. Dabei greift der Autor gerne auf seine fulminanten Ortskenntnisse zurück, die für jemanden der Köln nur aus dem Fernsehen kennt, vielleicht nicht ganz so spannend sind, aber auch nicht langweilen, sondern eher neugierig machen. Als Sinclair-Fan freuten und amüsierten mich natürlich die kleinen Anspielungen auf den englischen Geisterjäger. Die kleinen Auftritt von Stygia versüßten diesen Roman noch einmal und irgendwie war mir die Hexe Samira sehr sympathisch, hat sie doch nur die bösen Jungs bestraft. Die Herren von der Polizei greifen ja erst ein, wenn es zu spät ist und suchen dann auch nur nach dem Mörder, der den Gesetzlosen nur ihre gerechte Strafe verpasst hat. Die Idee Zamorra in eine Katze zu verwandeln war wirklich nett und hätte für einen zweiten Teil durchaus noch weiteren Stoff geboten. Das Finale hat mir nicht mehr so gefallen, dieses magische hin und her, wirkte auf die Dauer eher ermüdend. Alles in allem ein guter Zamorra, aber kein Highlight.


Besonderheiten:

Nicole Duval und Merlins Stern verschmelzen einmal mehr zum FLAMMENSCHWERT.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Jad ist einer meiner Favoriten, was das zieren der Heftromane angeht und beweist hier einmal mehr sein Talent. Eine hervorragende Arbeit mit dem notwendigen Schuss Realismus und Atmosphäre. Gerne mehr.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Titelbild kommt von Thomas:
Für den Dämonen-Land-Roman Nr. 166 wurde das selbe Titelbild verwendet:

Dämonen-Land Nr. 166: Hexenfluch