Professor Zamorra Nr. 821: Grauen aus dem Meer

Professor Zamorra Nr. 821: Grauen aus dem Meer


Er lauerte auf das, was sich jenseits des Weltentors abspielte. Er hatte alles akkurat durchgeplant und hoffte, dass ihm kein Fehler unterlaufen war. Es war mitunter schwierig, die Sterblichen einzuschätzen. Und er glaubte auch, einen mentalen Stream erkannt zu haben, der von jenseits des Tores kam und nach ihm zu tasten versuchte. Nur wurde dieser Stream nicht von einem sterblichen Magier erzeugt und auch nicht von einem Dämon wie ihm. Er konnte den Ursprung nicht erfassen. Das war ein Unsicherheitsfaktor in seinem Plan. Aber würde dieser Faktor reichen, den Plan zunichte zu machen? Die Traumzeit wartete. Wenn es ihm gelang, sie zu verändern, würde sich alles ändern. Alles, was jemals geschehen war und was jemals geschehen würde...


von W.K. Giesa, erschienen am 15.11.2005, Titelbild: Luis Royo

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Nachdem die Gefahr durch die Werdingos gebannt ist können sich Professor Zamorra und Nicole Duval auf den eigentlichen Grund ihrer Australien-Reise konzentrieren. Sie kontaktieren April Hedgeson, eine Studienfreundin Nicoles, die verspricht mit ihrer Yacht SEASTAR II nach Sydney zu kommen. Derweil treffen sich die Dämonenjäger mit dem Aborigine Shado, der seinerseits Zamorra gesucht hat, weil er die drohende Gefahr bereits in der Traumzeit gesehen hat. Bevor die SEASTAR II in Australien eintrifft, macht die Besatzung bereits Bekanntschaft mit dem Weltentor und dem Dämon der dahinter lauert. Nur mit viel Glück und der Reaktionsschnelligkeit von Captain Ran Monro kann die SEASTAR II entkommen. Zamorra will das Phänomen mit einer Tauchglocke untersuchen und nach Möglichkeit hineingehen. Doch es kommt zur Katastrophe: Die Tauchglocke mit Zamorra und Nicole an Bord wird zerstört, die Dämonenjäger tot - oder? Zamorra und Nicole müssen erkennen, das es Dinge gibt die Schlimmer sind als der Tod... Währenddessen beginnt der Dämon die Traumzeit zu verändern...


Meinung:
In diesem Roman geben sich gleich mehrere alte Bekannte ein Stelldichein. Zum einen Shado, der Aborigine, und zum anderen April Hedgeson mit der gesamten Besatzung der SEASTAR II. Leider vergeudet W. K. Giesa eine Menge Platz und Papier mit Albernheiten und schlüpfrigen Dialogen. Die "Notgeilheit" von April ist wirklich nervtötend und die Erklärung alle parabegabten Frauen hätten dieses "Problem" mit Shado ist geradezu hanebüchen. Freizügigkeit in allen Ehren, aber man kann es wirklich übertreiben. Glücklicherweise steigert das Heftchen sein Tempo in der zweiten Hälfte in Punkto Action und Dramatik gehörig und lässt einen schon das eine oder andere Mal um Zamorra bangen. Dieses Mal ging es ihm wirklich an den Kragen oder eher an die Beine. Die Erklärung Zamorra könne wieder laufen, weil der Dämon ihm beinahe das Bein ausgerissen habe, ist allerdings mehr als haarsträubend. Aber gut, man hat schließlich schon Pferde kotzen sehen und zum Ende hin war dieses Thema so oder so vom Tisch. Vom Stil her ein echter "Giesa-Zamorra" und wer den erwartet hat, wird auch vollauf zufrieden gestellt. Wie obern bereits erwähnt würde den Romanen etwas weniger Flachserei und Alberei gut tun. Bei den anderen Autoren klappt es zur Zeit besser mit dem Gleichgewicht zwischen Humor und Spannung.


Besonderheiten:
Das fünfte Siegel wird geöffnet.
Nicole und das Amulett verschmelzen zum FLAMMENSCHWERT.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Nicole in Taucherdress und mit DYNASTIE-Blaster. Gut, im Detail werden die Dinge vielleicht anders beschrieben aber zeichnerisch macht Royo keiner der derzeitigen Künstler was vor. Nur wollen Titel und Cover nicht so recht zusammen passen. Nicole als Grauen zu bezeichnen ist etwas übertrieben. Ein hässlicher Dämon hätte hier schon besser ins Gesamtbild gepasst.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das von Luis Royo gemalte Titelbild des Professor Zamorra Romans wurde auch schon auf dem Cover dieses im Jahr 1992 erschienenen amerikanischen HEAVY METAL-Magazins verwendet:

Heavy Metal Nr. 03/1992


Und auf der spanischen Publikation CIMOC Nr. 114 war das Motiv ebenfalls noch einmal abgebildet:

CIMOC Nr. 114


Auch auf dem Wolfgang Hohlbein-Roman "Die schwarze Festung" aus der Charity-Reihe war die Frau schon zu sehen. Auf diesem Cover sah allerdings der Hintergrund ganz anders aus:

"Charity: Die schwarze Festung" von Wolfgang Hohlbein