Professor Zamorra Nr. 832: Das Siebte Siegel

Professor Zamorra Nr. 832: Das Siebte Siegel


Das Buch der 13 Siegel - es fliegt durch die Luft! Er schreit auf, versucht es zu halten, aber es gelingt ihm nicht. Es fällt in die Tiefe, weiter und weiter, es klappt auf, Seiten werden aufgewirbelt... der Buchrücken reißt... Siegel brechen, gleichzeitig oder eines nach dem anderen... Verzweiflung packt ihn. Alle Siegel sind offen, das Buch ist zerstört, als es schwer auf den Boden prallt. Und die Welt geht unter!


von W.K. Giesa, erschienen am 18.04.2006

Rezension von Olsen:


Kurzbeschreibung:
Nicole möchte mit Foolys Hilfe das Buch der 13 Siegel vor Zamorra verstecken. Dabei stolpert sie über die Katze, die immer dann auftaucht, wenn eines der Siegel geöffnet werden soll. Nicole stürzt die Treppe hinunter, das für unzerstörbar gehaltene Buch zerlegt sich in seine Bestandteile und Nicole verschwindet in einem nicht sichtbaren Dimensionsloch. Zamorra will gerade ein Weinerchen um das Buch machen, als sich (trotz Zerstörung) das siebte Siegel öffnet und auch den Professor in ein Dimensionsloch zieht. Die beiden finden sich in einer Art Raumstation wieder, wo sie getrennt voneinander mit Laserschwertern gegen Riesen und Riesinnen kämpfen müssen. In der Zwischenzeit gelingt es Fooly, die Einzelteile des Buches zusammenzusetzen, woraufhin es wieder zu einem Ganzen wird. Und während Fooly darüber nachdenkt, wie er Nicole und dem Professor helfen könnte, entdeckt Zamorra, dass er über gottgleiche Kräfte verfügt. Können sie ihm helfen, aus der Station zu entkommen? Oder würde damit alles noch schlimmer?


Meinung:
Der Roman lässt mich leider ein kleines bisschen unschlüssig zurück. Am liebsten hätte ich gewartet, bis eine andere Rezension mir sagt, ob mir der Band gefallen hat oder nicht. Positiv anzumerken ist, dass der Roman mit deutlich weniger Albernheiten auskommt, als Giesas letzte Werke. Der Giesa'sche Witz taucht zwar immer wieder mal auf, ist aber nicht mehr so überdosiert und deshalb eher wohltuend als nervend. Einzige Ausnahme ist der zweiseitige Disput zwischen Fooly und Nicole am Anfang des Romans über das weltbewegende Thema, ob Fooly in Nicoles Cabrio fahren darf. Diese Szene hätte für meinen Geschmack gerne etwas kürzer ausfallen dürfen. Aber ansonsten lässt sich "Das Siebte Siegel" locker und angenehm lesen.
Was den Inhalt angeht bin ich aber leider ein bisschen ratlos. Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger weiß ich, was das Ganze eigentlich sollte. Nicole kämpft gegen Riesen, Zamorra gegen Riesinnen. Und warum? Tja, das wenn ich mal wüsste ... Es gab einen Moment in dem Roman, in dem ich dachte, dass Nicole und Zamorra gegeneinander kämpfen, ohne es zu merken, weil ein Illusionszauber den jeweiligen Gegner als Riesen bzw. Riesin darstellt. Und ich dachte mir: "Hui, das ist ja eine feine Idee!" - und war umso enttäuschter, als ich feststellen musste, dass dem doch nicht so war. Am Schluss waren alle wieder heil im Chateau angekommen, ein weiteres Siegel war geöffnet, die Katze war wieder verschwunden und ich dachte mir: "Ah ja." Der ganze Roman kommt mir so vor, als hätte Giesa sich krampfhaft eine Geschichte zu dem verwendeten Titelbild ausdenken wollen bzw. als hätte er das Titelbild krampfhaft in seiner Geschichte unterbringen wollen. Das Ganze führt aber zu dem gleichen Ergebnis, zu dem es führen würde, wenn ich mich krampfhaft in eine Hose der Größe 32 zwängen würde: Es passt nicht und kneift überall. Mit jedem weiteren Band des 13-Siegel-Zyklus werde ich unruhiger. Aber leider nicht vor Spannung, sondern weil ich den Eindruck habe, dass der Zyklus etwas ziellos vor sich hin dümpelt - zumindest kann ich kein Ziel oder auch nur eine Richtung erkennen. Zamorra öffnet ein Siegel nach dem anderen, dann kommt die Katze, es wird spannend und gekämpft, danach kann des Amulett vielleicht ein bisschen mehr als vorher, aber eine richtige Entwicklung ist für mich nicht ersichtlich. Ich hoffe inständig, dass sich spätestens bei Zyklusende diese Fragmente zu einem großen Mosaik vereinen und sich endlich der große Aha-Effekt einstellt. Aber, wenn ich ehrlich sein soll, ich glaube nicht recht daran.


Besonderheiten:
Zamorra werden von einer unbekannten Macht gottgleiche Mächte verliehen - evtl. um ihn in Versuchung zu führen? Falls ja, widersteht er dieser Versuchung.


Titelbild:

Kike


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Gefällt mir eigentlich ganz gut. So blöde das klingen mag: Vor allem das Tor find ich stark. Sehr adrett auch die Flämmchen, die aus dem großen Laserschwertfuchtler züngeln - die hat Giesa wohl übersehen. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass sie in der Geschichte vorkommen.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Erneut will Nicole Zamorra vor dem unheilvollen Einfluss des Buches mit den 13 Siegeln bewahren. Dieses Mal hat sie allerdings nicht vor den Schinken zu vernichten, vielmehr will sie ihn an einen Ort schaffen, an dem ihn Zamorra nicht mehr findet. Helfen soll ihr dabei der Drache Fooly, der sie mit seiner Drachenmagie abschirmen soll. Doch plötzlich taucht die schwarze Katze auf und die Lage eskaliert. Zuerst wird das Buch zerschmettert, und dann verschwinden Nicole und kurz darauf auch Zamorra spurlos aus dem Chateau. Beide werden unabhängig voneinander auf ein fremdes Raumschiff transportiert, bewaffnet mit Lichtschwertern und bedroht von menschenähnlichen Riesen. Sie wissen weder wo sie sind, noch wie sie den Weg zurück zur Erde finden sollen und zu allem Überfluss ist Zamorra plötzlich auch noch doppelt vorhanden ...


Meinung:
Halbzeit. Mit diesem Roman öffnet sich das sagenumwobene siebte Siegel. Ehrlich gesagt habe ich mir mit der Handlung ein wenig mehr Mystik versprochen und weniger Science-Fiction. Positiv schlägt sich allerdings die Zurückhaltung des Autors in Punkto Humor nieder, der dieses Mal wohldosiert eingebracht wurde und wirklich lustig statt albern wirkt. Beabsichtigt oder nicht, dieser Roman hinterlässt beim Leser mehr Fragen, als er beantwortet. Wohin werden Zamorra und Nicole verschlagen? Wieso existiert Zamorra in dieser Welt doppelt? Wer sind die lichtschwertschwingenden Riesen? Weshalb tragen Nicole und Zamorra diese merkwürdige Kleidung? Nu, bei den beiden letztgenannten Punkten unterstelle ich einfach mal, dass damit einzig dem Titelbild Genüge getan wurde. Auch ansonsten bietet der Roman kaum Highlights. Die Kämpfe mit den Riesen werden schnell langweilig und boten einzig zum Anfang Spannung und Dramatik. Zamorras gottesgleiche Macht hingegen wurde wirklich perfekt dargestellt, ebenso wie sein innerer Zwist, ob er diese nun anwenden will oder nicht? Genau diese Allmacht wird wohl später noch eine Rolle spielen. Was dieses Heft dann aber doch noch zu etwas Besonderem macht, ist der Streit zwischen Nicole und ihrem Gefährten. Die gegenseitigen Vorwürfe und das Misstrauen scheinen erste Risse in das Verhältnis der beiden Protagonisten zu fügen. Erwähnenswert ist noch, dass sich zumindest Fooly mit der geheimnisvollen schwarzen Katze telepathisch verständigen kann. Leider heben diese Punkte allein den Roman nicht über den Durchschnitt.


Besonderheiten:
Das siebte Siegel öffnet sich.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Star Wars trifft Conan. Vom Stil her schon ganz ordentlich, allerdings bei Weitem kein Highlight.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Nicole ist fest entschlossen, mit Foolys Hilfe das Buch mit den dreizehn Siegeln aus dem Chateau zu schaffen. Als sie eine Treppe hinunter gehen will, läuft ihr plötzlich die geheimnisvolle Katze über den Weg, die immer dann in Erscheinung tritt, wenn sich ein weiteres Siegel öffnet. Nicole stolpert über die Katze und purzelt mitsamt dem Buch die Treppe hinunter und verschwindet spurlos. Zamorra erscheint, kann aber nicht verhindern, das Fooly das Buch zerstört. Doch Zamorra stellt fest, das sich bereits das siebte Siegel geöffnet hat. Als er das Buch berührt, verschwindet auch er spurlos. Inzwischen findet sich Nicole in einer Art großen Halle wieder und muß gegen mehrere Riesen kämpfen. Auch Zamorra erscheint in dieser merkwürdigen Halle. Doch mit ihm geschieht noch etwas Seltsames. Er bekommt gottgleiche Kräfte und spaltet sich in zwei Zamorras auf. Als er Nicole findet, versuchen beide (bzw. alle drei) aus dieser fremden Umgebung zu entkommen. In der Zwischenzeit beschafft sich Fooly mit Hilfe der Katze das Amulett und wirft es ebenfalls auf das Buch, so das es ebenfalls in die Nähe von Zamorra und Nicole gerät. Außerdem versucht er das Buch wieder heil zu bekommen.


Meinung:
So, nun sind die Hälfte der Siegel geöffnet und Zamorra ist deshalb einen Schritt weiter, um das Geheimnis des Buches zu lüften. Der Roman an sich kommt mir persönlich wenig spektakulär rüber. Was diese ganzen Riesen sollten und welche Funktion sie hatten, ist mir immer noch ein Rätsel. Auch wieso Zamorra plötzlich diese gottgleichen Kräfte bekommt bleibt am Ende des Romans im Dunkeln. Alles in dieser fremden Welt war etwas verwirrend und undurchsichtig und man weiß am Ende weniger als zuvor. Höhepunkt für mich war in diesem Roman zweifelsohne Fooly. Der sympathische kleine Drache sorgte für ordentlich humorige Einlagen, ohne jedoch übertrieben zu wirken. Mir kommt das kleine Kerlchen in seiner chaotischen Art äußerst sympathisch vor. Was die Katze betrifft, so bin ich mal gespannt, was die nun für eine Funktion hat. Ich weiß zwar nicht, ob das in den 6 Siegel-Romanen vorher schon vorkam, aber in diesem Roman konnte die Katze sogar sprechen. Jedenfalls konnte nur Fooly sie verstehen. Alles in allem ein recht verwirrender und unspektakulärer Roman, dem ich diesmal leider nur 2 Kreuze vergeben kann.


Besonderheiten:
Das 7. Siegel öffnet sich.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt genauso im Roman vor und gefällt mir eigentlich recht gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze