Professor Zamorra Nr. 887: Blutiger Nebel

Professor Zamorra Nr. 887: Blutiger Nebel


Alles rot ... alles Furcht! Aus ihrer liegenden Position heraus konnte sie die intensive Färbung genau sehen - sie hätte die Augen schließen können, sicher, doch was hätte das schon geändert? Umdrehen, sich abwenden konnte sie nicht, denn das verhinderten die Kabel, die an ihrem Körper befestigt waren. Rot ... das stand doch auch für Wärme, für Liebe. So hatte sie das gelernt. Doch diese Definitionen hatte sie für sich gestrichen - zuviel hatte sie sehen müssen ... in Rot! Jetzt war es still hinter dem Paravent. Nur wenn sie genau hinhörte, konnte sie das Atmen hören, das gequälte Atmen eines Menschen, der am falschesten Ort der Erde gelandet war. Falsch? Konnte man das so sagen? Eher tödlich, denn das Rot war da, um sich alles von ihm zu holen. Plötzlich ging der Atem schneller, wurde hektisch ... angstvoll und panisch. Es kam - Rot zu Rot ... es kam ...


von Volker Krämer, erschienen am 27.05.2008, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Die Krankenhauspatientin Lea Genada muß mehrmals Nachts mit ansehen, wie sich mitten im Raum ein steinerner Gegenstand materialisiert, aus dem roter Nebel quillt und plötzlich eine Frau daraus erscheint, die wehrlosen Patienten das Blut aussaugt. Durch Pierre Robin erfährt Zamorra davon und ist überzeugt, das es sich bei der Frau um Sabeth handelt. Scheinbar hat der Ductor eine Lösung gefunden, die Vampirin mit frischem Blut zu versorgen. Zamorra will herausfinden, wie der Ductor das schafft, um so eine Lösung zu finden, Artimus van Zant auf Parom zu befreien. Währenddessen ist Artimus zusammen mit Vinca und Lakir in dem Kokon auf Parom gefangen, als plötzlich die Erde bebt und eines der Gebäude der weißen Stadt einstürzt. Sie dringen zur Wurzel vor und müssen feststellen, das sie im sterben liegt. Mit Hilfe von Khira Stolts Splitter in seiner Hand, kann Artimus die Wurzel entgültig zerstören. Dadurch vergeht auch die weiße Stadt auf Parom und der Kokon fängt an zu zerbröckeln. Doch der Ductor schwört Rache und will Artimus töten. Es kommt zum Kampf der beiden, während die Stadt um sie herum mehr und mehr auseinander bricht und droht alle unter sich lebendig zu verschütten.


Meinung:
Die erste Hälfte des Romans fand ich nicht sonderlich aufregend, die zweite hingegen umso mehr. Die weiße Stadt auf Parom ist nun zerstört und ein weitere Niederlage für die Schöpfer ist somit erfolgt. Es passieren eigentlich viele wichtige Dinge in diesem Roman, die ich bei "Besonderheiten" kurz aufgeschrieben habe. Für die erste Hälfte des Romans würde ich 2 Kreuze vergeben, für die zweite Hälfte 4. So bekommt der Roman von mir diesmal 3 Kreuze.


Besonderheiten:
- Sabeth wird von Zamorra aus Armakath befreit. Somit ist Armakath vorübergehend ohne Wächterin.
- Die Wurzel auf Parom und somit die weiße Stadt wurde zerstört.
- Artimus van Zant konnte durch Vinca von Parom fliehen. Doch was aus Vinca und Lakir wurde, ist nicht bekannt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover hat mal wieder gar nix mit dem Inhalt des Romans zu tun. Die Frau könnte mit viel Fantasie Sabeth sein. Es gefällt mir dennoch und bekommt 3 Kreuze von mir.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Chiefinspektor Pierre Robin bittet seinen Freund Professor Zamorra um Hilfe. Auf der Intensivstation eines Krankenhauses kam es bereits mehrfach zu mysteriösen Todesfällen. Eine der Patientinnen berichtete von einem blutroten Nebel aus der sich das Gesicht einer Vampirin schälte, welche das Blut der Verstorbenen Trank. Die Patientin konnte auch Worte vernehmen, welche das Gesicht von sich gab, unter anderem den Namen "Sabeth". Da klingeln bei Zamorra sämtliche Alarmglocken, denn Sabeth ist die Wächterin der weißen Stadt Armakath. Um dieses Gebilde empfindlich zu schwächen schmiedet der Dämonenjäger einen waghalsigen Plan, der aber auch den mächtigen Ductor herausfordert.
Zur selben Zeit geschieht auf dem Planeten Parom Unerklärliches: Gebäude der weißen Stadt stürzen ohne erkennbaren Grund ein. Ist dies die lang erwartete Gelegenheit für Artimuis van Zant und seine Leidensgenossen Vinca und Lakir aus dem Kokon der weißen Stadt zu entkommen...?


Meinung:
Nach einer kleinen Pause in Sachen Armakath treibt Volker Krämer in diesem Band seinen Zyklus unbeirrt weiter. Die Geschehnisse aus dem letzten Roman, in dem die Vampirin Angelique ihr Ende fand, scheinen für den Parapsychologen gar nicht mehr von Belang zu sein. Ohne einen Gedanken an die nahe Vergangenheit zu verschwenden stürzt sich Zamorra ins nächste Abenteuer, das nicht unbedingt in sich logisch ist. Mit keiner Silbe wird erklärt, warum Sabeth ihre Opfer ausgerechnet in einem Krankenhaus in Lyon suchen muss. Wieso hat der Ductor die Blutsaugerin nicht in der Hölle oder auf einem anderen Kontinent auf Blutsuche gehen lassen? Läge es an der Nähe von Zamorras Amulett wäre eigentlich das Dorf unterhalb von Chateau Montagne die logische Alternative gewesen, so drängt sich der Verdacht auf, dass es lediglich den Grund hatte, dass Pierre Robin mal wieder auftreten durfte. Was natürlich nur begrüßenswert ist, da die Nebencharaktere eines Werner Kurt Giesas von den Fremdautoren sowieso schmählich vernachlässigt werden. Die Passagen auf Parom sind wieder geprägt von ellenlangen Beschreibungen und Gedankengängen die sich häufig wiederholen. Gerade wenn man die aktuellen Armakath-Romane kurzfristig hintereinander wegliest hat man das Gefühl, dass sich die Gedanken der Protagonisten im Kreise drehen. Davon einmal abgesehen bietet dieser Roman einige der bedeutsamsten Überraschungen der letzten Zeit und birgt einige interessante neue Konstellationen für die Zukunft.
Fazit: Streckenweise langatmiger Dark-Fantasy-Roman, dessen Handlung nicht unbedingt logisch nachvollziehbar ist. Sprachlich solide werden aber einige überraschende Wendungen offenbart, welche die Zukunft der Zamorra-Serie entscheidend prägen werden. Die nächsten Romane dürften jedenfalls sehr interessant werden.


Besonderheiten:
Die Wurzel auf Parom stirbt durch den Splitter in Artimus' Hand, den ihm Khira Stolt vor ihrem Tod dort einpflanzte.
Die weiße Stadt auf Parom stürzt in Folge dessen ein, womit einer der acht Knotenpunkte vernichtet wird.
Sabeth wird von Professor Zamorra aus Armakath befreit. Daraufhin verschwindet die Blutsaugerin spurlos.
Artimus van Zant gelingt gemeinsam mit Lakir und Vinca von Parom die Flucht. Auf Chateau Montagne offenbart er seinen Freunden, dass er seinen Job bei Tendyke Industries kündigen will und sich auch aus dem Zamorra-Team zurückzieht, um sich nur noch den Kindern von no tears und seiner neuen Gefährtin Rola DiBurn zu widmen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Künstlerisch nicht gerade wertvoll und vom Motiv auch nicht sonderlich schön gestaltet. Die Vampirin wirkt auf dem Cover sehr künstlich. Dessen ungeachtet hat das Bild rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun.


Coverbewertung:
1 Kreuz