Professor Zamorra Nr. 893: Der Atem des Bösen

Professor Zamorra Nr. 893: Der Atem des Bösen


Simon Kennedy atmete aus - und hielt verdutzt inne. Wie fahler Nebel entfuhr der Luftstoß seinem Mund. Nebel, der sofort zu winzigen Eiskristallen kondensierte, die einen Lidschlag später hörbar zu Boden prasselten. Es klang, als würde ein abnorm kurzer Hagelschauer niedergehen. Der Nachtwächter des Tate Britain riss die Augen weit auf, um sie glich darauf so fest zusammenzukneifen, dass. sich zwischen seinen Brauen ein winziges Gebirge aus Hautfalten bildete. Ein Schauder durchjagte seinen Körper. In diesem Moment spürte, nein wusste er, dass gerade etwas passierte - mit ihm! -, das er bis ans Ende seiner Tage nicht mehr vergessen würde. Ein Ende - das plötzlich greifbar nahe schien ...!


von Adrian Doyle, erschienen am 19.08.2008, Titelbild: Arndt Drechsler

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
London 1736: Sir Robert Grosvenor kauft von einer Abtei eine alte Mühle, mit der sich unheimliche Geschehnisse in Verbindung bringen lassen. Die Mühle wird schon bald abgerissen und muss Grosvenors Landsitz weichen, auf dem schon bald seine Frau Meredith unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Ihr Körper wird im Moor in die Tiefe gezogen und nie wieder gefunden.
Gegenwart: Professor Zamorra und Nicole Duval befinden sich zur Zeit in London. Der Scotland-Yard-Beamte Hogarth tritt an die beiden heran und bittet sie in einem sehr merkwürdigen Todesfall um Hilfe. Die beiden Dämonenjäger begleiten Hogarth ins "Tate Britain", einem Museum und werden dort mit einer sehr ungewöhnlichen Leiche konfrontiert. Einer der Nachtwächter scheint buchstäblich mit einem Bild verschmolzen zu sein, das einen Schmied bei der Arbeit darstellt. Der Kopf des Toten befindet sich dort, wo auf dem Bild das Schmiedefeuer zu sehen ist und so ist auch der Kopf des Toten regelrecht verkohlt. Während Zamorra die Leiche allein untersucht, befragen Hogarth und Nicole zwei weitere Nachtwächter und den Museumsdirektor Brunswick, als sich plötzlich einer der beiden Wächter in eine riesige Kröte verwandelt. Die Kröte springt auf Brunswick und ist gerade im Begriff auf Nicole zu springen, als Zamorra erscheint und die Kröte köpft. Jedoch kann nicht verhindert werden, das der Torso auf Nicole prallt. Nicole und Brunswick kommen nochmal mit dem Schrecken davon, doch dieses Ereignis wird noch in der kommenden Nacht ihre Nachwirkungen haben. Als Zamorra nämlich Nachts aufwacht, findet er Nicole in einer Art Koma neben sich liegend. Sie scheint einen grünen Schleim auszuschwitzen. Zamorra lässt sie ins Krankenhaus einliefern, jedoch ohne Erfolg. Als Hogarth auftaucht sind die nächsten Probleme schon vorprogrammiert: Dr. Michael Turner, der Pathologe, der die beiden Leichen der Nachtwächter untersucht hat, ist spurlos verschwunden. Und der Leichnam des Wächters, der sich in die Kröte verwandelt hat, sondert auch diesen grünen Schleim ab. Und auch Brunswick ist nicht aufzufinden. Kurz darauf muss Zamorra erfahren, das auch seine Nicole spurlos aus dem Krankenhaus verschwunden ist. Auf den Überwachungsvideos des Museums werden die drei Verschwundenen entdeckt. Allerdings verschwinden sie auch dort, nachdem sie buchstäblich durch Wände gehen. Währenddessen findet sich Brunswick irgendwo weitab jeder Zivilisation wieder. Er weiß selbst nicht, wie er dort hin kam und entdeckt eine Art Stonehenge mit einigen augenlosen Kuttenträgern. Und dort findet er auch seinen Tod, als er von einer Schlammgrube verschlungen wird. Auch Dr. Turner findet sich, ohne das er weiß wie er dort hin kam, in einer ihm fremden Umgebung wieder. Nämlich einem Gefängnis im Jahre 1889. Er wird dort als Gefangener gehalten, weil sich niemand erklären kann, wie er überhaupt hinein gekommen ist. In der Zwischenzeit findet Zamorra heraus, das im 18. Jahrhundert auf Grundstück, auf dem sich heute das Tate Museum befindet, eine alte Mühle stand, das einem Landsitz wich. Später stand genau an der Stelle ein Gefängnis und heute eben das Museum. Zamorra glaubt, das es da irgend einen Zusammenhang gibt.
Vergangenheit: Ein Jahr ist es nun her, das Sir Robert Grosvenors Frau ums Leben kam. Die Trauer sitzt noch tief in ihm, als plötzlich in einem dunklen Raum eine Gestalt auftaucht. Die Stimme der Gestalt erkennt Grosvenor sofort wieder. Es ist die Stimme seiner Frau...
- Ende des ersten Teils -


Meinung:
Eigentlich wirkt die Story ein bisschen verworren, aber das wirkt nur so. Je mehr man sich in die Geschichte hinein liest, desto schlüssiger wird es, vor allem am Schluss. Das spannende an der Geschichte ist, das man wirklich absolut nicht weiß, was überhaupt Sache ist und wer hinter diesen mysteriösen Geschehnissen steckt. Es geschehen merkwürdige Todesfälle, es verschwinden Menschen und die tauchen irgendwo in der Vergangenheit wieder auf. Man kann echt schön miträtseln. Vom Schreibstil her ist der Roman wirklich flüssig zu lesen. Der Autor Adrian Doyle versteht es wirklich den Leser zu fesseln. Dabei finde ich es äußerst erfrischend, das Themen wie Armakath, Stygia vs. Lucifuge Rofocale, Fu Long, die Erbfolge usw. komplett außer acht gelassen werden und sich alles nur auf diese Story konzentriert. Das ist eine regelrechte Erholung zwischen den ganzen fortlaufenden Handlungen innerhalb der Serie. Für die spannende Erzählweise, die dichte und gruselige Atmosphäre und für die wirklich gut durchdachte Handlung gibt es von mir sehr gute 4 Kreuze, mit der Hoffnung, das Teil zwei das Level hält, wenn nicht sogar steigert. Im übrigen wird auf der Leserseite erwähnt, das Adrian Doyle noch einen dritten Teil in Aussicht gestellt hat. Da bin ich mal gespannt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Ich wünsche mir mehr Cover von Arndt Drechsler. Dr weiß wirklich, wie er was in Szene setzen muss um jemanden auf den Inhalt des Romans neugierig zu machen. Jedenfalls geht es mir so. Mir gefällt es wahnsinnig gut. Sehr unheimlich. Und deshalb bekommt dieses Cover von mir auch die volle Kreuzzahl.


Coverbewertung:
5 Kreuze