Silber-Grusel-Krimi Nr. 211: Neptuns feuchter Todeskuss
Silber-Grusel-Krimi Nr. 211: Neptuns feuchter Todeskuss


Das Wasser brodelte. Der spanische Flugzeugträger DEDALO pflügte achtzig Seemeilen westlich von Island die Fluten des Atlantik. Es war ein klarer Julimorgen. Warm fielen die Strahlen der Sonne auf das Flugdeck. Der Kommandant Ricardo Ferrandez stand auf der Brücke und blickte über die aufgewühlte See. Etwa eine Meile voraus sah das Wasser seltsam aus. Die Wellen waren viel höher, außerdem bewegten sie sich kreisförmig. Es sah aus wie ein Sog - oder wie ein Teich, nach dem jemand Steine auf die Wasseroberfläche geworfen hatte. Plötzlich stutzte Ferrandez. War da nicht eine grüne Klauenhand gewesen? Nein, seine überreizten Sinne mußten ihm einen Streich gespielt haben. Wo sollte hier auch eine Klauenhand herkommen? Er hatte wohl zu viele japanische Monsterfilme gesehen ... Mit einer Geschwindigkeit von zwanzig Knoten näherte sich das Schiff der merkwürdigen Stelle. Erst jetzt fiel Ferrandez auf, daß es sich nicht um eine feste Strömung handelte. Die kreisförmige Wellenfront bewegte sich genau auf das Schiff zu und war viel schneller als der Flugzeugträger.


von Roland Rosenbauer, erschienen am 03.10.1978, Titelbild: ???