Silber-Grusel-Krimi Nr. 253: Schrei, wenn dich das Spukhaus frißt
Silber-Grusel-Krimi Nr. 253: Schrei, wenn dich das Spukhaus frißt


Die Tür knarrte in den Angeln. Carlos Marti verharrte erschrocken. Aber dann schalt er sich einen Narren. Niemand wohnte hier. Warum zögerte er also? "Dieses dumme Gerede der alten Weiber!" schimpfte er. "Ich lasse mich davon noch anstecken!" Wütend knallte er die Tür hinter sich zu. Als sie krachend ins Schloß fiel, zuckte er zusammen. Geduckt schlich er weiter. Der Wind rüttelte an den Fenstern und heulte durch das Gebälk. Marti fröstelte. Die Nacht war kalt, und immer wieder schoben sich dunkle Wolken vor die Sichel des Mondes. Typisches Aprilwetter. In einem Nebenraum klapperte ein Fenster. Am liebsten wäre Carlos Marti sofort umgekehrt. Aber er konnte nicht mehr. Wenn er jetzt umkehrte, würde er seine Selbstachtung verlieren, und das war das schlimmste, was ihm passieren konnte. Seine Freunde wußten, daß er das Haus der alten Dolores durchsuchte. Sie wußten auch, daß er den sagenhaften Geldschatz zu finden hoffte, den die Alte gehortet hatte. Dabei wußte kein Mensch, ob es diesen Schatz überhaupt gab. Seit beinahe zwei Jahrhunderten hielt sich die Geschichte von einem Schatz, der In dem Gemäuer des Hauses verborgen sein sollte.


von Roland Rosenbauer, erschienen am 23.07.1979, Titelbild: ???