Kalt und unwirklich warfen die nackten Kerkerwände das Licht der Fackeln
zurück. Sie beleuchteten mit ihrem schwachen Schein eine gespenstige
Szene. In den Augen der Frau, die in der Mitte des Gewölbes stand,
spiegelten sich Angst, Abscheu und Schrecken. Sie zitterte am ganzen
Körper, als sie mit heiserer Stimme schrie: "Wehe Euch, Richard von
Cullingham, versündigt Euch nicht!" Der Angesprochene, ein bulliger
Hüne, über dessen Gesicht sich eine feuerrote Narbe zog, die seinem
Antlitz einen grausamen Ausdruck verlieh, lachte rüde. Seine maskierten
Begleiter stimmten In das Gelächter ein. In Ihren Augen, die die Masken
freigaben, funkelte Kälte und Mordlust. Plötzlich gefror das Lachen
des Adeligen. Die Lippen verengten sich zu einem schmalen Schlitz. "Du sollst
für den Mord an meiner Familie furchtbar büßen, Hexe!" fauchte
er außer sich vor Wut. Schaum bildete sich vor seinem Mund. An die
Henkersknechte gewandt, befahl er kalt: . "Waltet eures Amtes! Kerkert sie
ein!" Ein irrsinniger Schrei hallte durch die Gewölbe, die schon viel
Leid und Blut gesehen hatten.