Silber-Grusel-Krimi Nr. 339: Die Blutsauger von Tahiti
Silber-Grusel-Krimi Nr. 339: Die Blutsauger von Tahiti


Leichtfüßig huschte sie über die sauberen Planken der Jacht. Eve Sanders ahnte nicht, daß die letzten Minuten in ihrem jungen Leben anbrachen... Noch lachte sie. "So bleib doch stehen, Eve", sagte ein männliche Stimme heiser vor Erregung. "Nicht so stürmisch, Enio", Stieß sie hervor. Sie entzog sich dem Zugriff, konnte aber nicht verhindern, daß es ihrem Verfolger gelang den Verschluß ihres BHs zu erreichen. Lautlos glitt der Träger von ihrer Haut.


von Jürgen Grasmück, erschienen am 17.03.1981, Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Bullwinkel:


Kurzbeschreibung:
Eine Hafenstadt auf Tahiti: Hier residieren die Reichen und Schönen, Drogen und Alkohol fließen in Strömen und das Leben ist eine einzige Party. Larry, Iwan und Morna schleusen sich als reiche Snobs in den Jet-Set ein, weil zuvor mehrere Menschen durch Angriffe einer unbekannten, blutsaugenden Quallenart umgekommen sind, die alle anscheinend gezielt aus dieser Personengruppe stammen. Schon zu Beginn der Untersuchungen kommt es zur Katastrophe: Millionen von Quallen überrollen den Strand und greifen wie eine lebende Wand die Menschen an. Im Chaos verschwindet Morna. In einer unter Wasser liegenden Höhle kommt es zum Kampf um Mornas leben zwischen X-RAY-3 und den geheimnisvollen Urhebern des Grauens.


Meinung:
Der Roman Dan Shockers in dem wahrscheinlich der meiste Sex vorkommt. Noch mehr Andeutungen kann man bald nicht mehr machen ohne das Wort in den Mund zu nehmen. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß der gute Dan sich alle Einwohnerinnen als extrem gut gebaut und extrem willig vorstellt (jedenfalls beschreibt er sie so). Natürlich bewegt sich aber immer noch alles auf jugendfreiem Niveau. Der eigentliche Höhepunkt des Romans findet schon relativ früh statt. Nämlich der überraschende, originelle und ungewöhnlich brutale Massenangriff der Quallen. Wenn sich später die eigentliche Auflösung des Rätsels andeutet, läßt der Roman doch einiges nach, weil einfach zuviel unwahrscheinliches zusammen kommt (Unterwasserlabor, telepathische Beeinflussung etc.). Dank des gelungenen Titelbildes runde ich die Wertung mal auf grade eben vier Kreuze auf.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Auf einer kleinen Insel nahe Tahiti werden mehrere Millionäre blutleer aufgefunden. Vermutlich wurden die Menschen von Quallen ausgesaugt. David Gallun schickt seine drei besten Agenten in das tropische Paradies. Larry Brent soll als reicher Playboy die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, während Morna als seine Gefährtin auftritt und Iwan Kunaritschew im Hintergrund agiert. Irgendwer muss hinter den Attacken stecken, denn die Quallen können vermutlich nicht eigenständig denken. Nachdem Larry die ersten Kontakte geknüpft hat und mehrere Leute zu einer Party eingeladen hat, bricht die Katastrophe über das Inselvolk herein. Tausende von Quallen fallen über die Badegäste her ...


Meinung:
In diesem Roman gewinnt Dan Shocker dem Vampir-Thema völlig neue Aspekte ab und kreiert einen Öko-Schocker, der ein wenig an Horror-Filme wie "Der Blob" erinnert, auch wenn die Quallen viel kleiner sind und in größeren Mengen auftreten. Die Auflösung des Rätsels ist typisch für den Autor und wahrlich nicht so einfach wie man annehmen möchte. Dafür wird der Leser von verwirrenden Nebenschauplätzen verschont. Dass die Agenten erst auf Seite 16 in Erscheinung treten mag auf den ersten Blick sehr spät erscheinen, aber da der Roman schon spannend und fesselnd beginnt, fällt das kaum auf. Die Flachserei der Agenten bei dem Angriff der Quallen auf den Strand wirkt völlig deplaziert und stört den Lesefluss enorm, da die Dialoge im krassen Gegensatz zur Dramatik der Situation stehen. Ansonsten gibt es an dem Roman nichts auszusetzen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Titelbild wurde später übrigens auch noch auf dem Dan Shocker Werbe-Sonderband Nr. 1 verwendet:

Werbe-Sonderband Nr. 1