Silber-Grusel-Krimi Nr. 363: Gruft des Grauens
Silber-Grusel-Krimi Nr. 363: Gruft des Grauens


Die Nacht war kalt und stürmisch. Kein Mondlicht erhellte die Umgebung, kein Stern war zu sehen. Das Ächzen der Baumkronen mischte sich mit dem Heulen des Sturmes. Der kleine Wagen bog von der Landstraße ab und rumpelte einen schmalen Weg entlang. Das Licht der Scheinwerfer tastete sich fingerartig durch die Dunkelheit und erfaßte den Rand eines Waldes. Der Wagen wendete und rollte rückwärts zwischen die Bäume. Peter Bone drehte den Zündschlüssel, der Motor erstarb mit einem Blubbern, das Licht erlosch. Bone knipste das Lämpchen über dem Innenspiegel an. "Wir sind da", bemerkte er lakonisch zu seinem Partner. "Ja", sagte Ray O'Connor tonlos und starrte geradeaus. Er war Anfang dreißig, von massiger Gestalt und der Ruhigere der beiden. Jetzt aber stand ihm der Schweiß auf der Stirn, das spärliche Haar klebte naß am Kopf. "Ja", sagte O'Connor noch mal, diesmal in festerem Ton. Er wollte sich seine Angst nicht anmerken lassen. "Bis zum Ort sind es fast zwei Meilen, da dürften wir wohl kaum gestört werden."


von Ralf Bramberg, erschienen am 25.11.1981, Titelbild: ???