Der Mann hatte seit einer halben Stunde im Dunkeln an der Ecke der schmutzigen,
schmalen Rue du Granule gewartet. Endlich sah er die beiden betrunkenen,
alten Männer aus der Kneipe der Madame Martonier Schwanken. Mit einem
Ruck zog er die schwarze Maske vor sein Gesicht. Die beiden Clochards torkelten,
die Arme einander um die Schultern gelegt, auf ihn zu. Er hörte, wie
der eine rülpsend sagte: "Und jetzt, Pierre, geht's in unser neues,
feines Hotel! Mit Aussicht auf ganz Paris, hehehe!" "Und nicht mehr unter
die stinkigen Brücken. Das ist vorbei!" meckerte der andere Alte. Er
hob warnend seinen Finger. "Aber eins sag ich dir, Jean! Du darfst niemand
etwas verraten! Sonst nehmen sie uns den Schlüssel weg, und wir müssen
wieder unter die Brücken kriechen. Auch nicht im Suff, verstehst du!"
"Du scheinst mich für blöd zu halten, was? Eher laß ich mir
die Zunge abhacken." "Pscht. da ist einer! Was will denn der?" Der Mann mit
der schwarzen Maske war den beiden Alten in den Weg getreten. Er hob die
Hand. "Messieurs, einen Augenblick!" Der alte Pierre schaute ihn ungläubig
an. "Nanu, wer sind Sie denn? Vielleicht ein Straßenräuber? Da
fall ich ja vor Lachen in den Dreck!" "Im Gegenteil, Messieurs, ich möchte
Ihnen etwas geben. Jedem von ihnen einen Hundert-Francs-Schein!" Ungläubig
stierten die beiden Clochards auf die zwei Geldscheine, die ihnen der Maskierte
hinhielt. "Tatsächlich hundert Francs. Pierre! Ich hab' so ein Ding
schon mal gehabt. Umsonst?" "Nicht ganz umsonst." "Aha! Sind Sie etwa der
Teufel` Meine Seele können Sie für hundert Frances haben, hehehe!"
"Nein, ich möchte Ihnen etwas abkaufen. Eine Kleinigkeit. Geben Sie
mir beide einige von Ihren Barthaaren!"