Vampira Taschenheft Nr. 34: Liliths Kinder

Vampira Taschenheft Nr. 34: Liliths Kinder


Die Außenwelt hatte Mayab vergessen. So wie jene, die in der Hermetischen Stadt zu leben verdammt waren, im Laufe ungezählter Generationen die Welt jenseits ihrer Grenzen vergessen hatten. Nicht einmal Legenden wußten heute mehr von der fernen Zeit zu erzählen, da der dunkle Zauber noch keine Barriere um Mayab gezogen hatte. Niemand hatte die Stadt seither verlassen. Dem Volk mochte es ein Trost sein, daß die grausamen Tyrannen gleichfalls an diesen Ort gefesselt waren. Mayab war letztlich nichts anderes als ein Kerker - für Menschen und Vampire. Eine Hoffnung indes verband beide Rassen - die Hoffnung darauf, daß die Gefangenschaft irgendwann ein Ende finden möge. Daß jemand kam, um Mayab zu erlösen. Niemand aber dachte daran, daß Erlösung nicht gleichbedeutend sein muß mit Freiheit.


von Timothy Stahl, erschienen am 03.02.1998