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Sie sah das Gesicht ganz deutlich. Es erschien nur für wenige Sekunden
vor dem Fenster, doch diese kurze Zeit reichte vollkommen aus, alle Einzelheiten
zu erkennen. Sie wollte schreien, doch die Stimme versagte ihr den Dienst.
Abwehrend streckte sie die Arme aus, weit öffneten sich ihre Augen vor
Entsetzen. Solch ein Gesicht hatte sie noch nie gesehen. Es konnte nur aus
der Hölle stammen. Sie hörte sich plötzlich schreien, spitz
und langgezogen. Der Krampf der Angst und des Grauens lockerte sich. Sie
nahm den Kopf zur Seite, wollte und konnte diesen Anblick nicht länger
ertragen. Sie schlug die Hände vor die Augen und weinte dann fassungslos.
"Was ist denn, Martha?" hörte sie endlich die Stimme ihres Bruders.
"Martha, was ist denn! Reiß dich doch zusammen. Ich bin doch hier."