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Es war Abend, und die Straßen des Städtchens Krausburg waren wie
leergefegt. Nur ein riesiger Schatten bewegte sich an den mit wildem Wein
bewachsenen Ziegelwände der alten Häuser entlang. Eine spitze
Ausbuchtung vorne an Kopf ließ die groteske Gestalt noch furchterregender
erscheinen. Ein Mann namens Shuter eilte geduckt über das Kopfsteinpflaster,
wobei er sich von Zeit zu Zeit verstohlen umsah. Der unheimliche Schatten,
den er aus den Augenwinkeln erspäht hatte, näherte sich mit einer
solchen Geschwindigkeit, dass der Mann wünschte, nicht so leichtsinnig
die Geborgenheit des Gasthauses verlassen zu haben. Das Herz klopfte ihm
bis zum als. Im Laufen bekreuzigte er sich mehrmals und schickte ein
Stoßgebet nach dem anderen zum Himmel. Ein einziger Gedanke beherrschte
ihn. R musste als erster die Stelle erreichen, wo er sein Pferd angebunden
hatte. Wenn ihm das gelang, bestand eine geringe Chance, dass er sich in
Sicherheit bringen konnte. In diesem Augenblick hörte er sein Pferd
schnauben, ein Geräusch, das ihm wie Musik in den Ohren klang. Shuter
beschleunigte sein Tempo und begann zu rennen. doch er sollte nicht weit
kommen. Ein tiefes und gutturales Knurren, das aus der Kehle einer
gefährlichen Urwaldbestie zu stammen schien und zwischen den
Häusermauern links und rechts der Strasse widerhallte, ließ ihn
zur Salzsäule erstarren. Die grauenhaften Töne durchfuhren ihn
wie ein Messer. Sein Entsetzen steigerte sich noch, als ein starker
Raubtiergeruch durch die kühle Abendluft auf ihn zu wehte und ihm
Übelkeit verursache. Die Umrisse einer riesigen Gestalt verdunkelte
den Mond, der ihm bisher den Weg gewiesen hatte, Auf breiten und massigen
Schultern saß fast ohne Hals ein ziemlich kleiner Kopf. Mitten aus
der Stirn ragte ein Horn, das gelblich aufleuchtete, wenn es von den Strahlen
den Mondes getroffen wurde.