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Eine Flut von Mondlicht ergoss sich über die Landschaft und verzauberte
Bäume, Sträucher, und selbst die Häuser der kleinen Ansiedlung
zu einer Traumkulissse. In der Luft hing ein Hauch von Akazienduft; hinter
einem kleinen Nebelsee, der seinen Dunst empor zu den Sternen hauchte, schritt
langsam und gebückt ein Mann - die Hände tastend vorgestreckt wie
ein Blinder - bald gespenstisch halb verdeckt durch silhouettenhafte
Schlagschatten der Baumgäste, daß es schien, als sei er aus
glitzerndem Mondlicht geronnen, dann wieder grell beschienen, wie frei schwebend
über dem dunklen Boden. Ein und schlug an. Einmal. Ein zweites Mal.
Dann lautlose Stille, als ob das Tier in die Nacht hineinhorchte, was geschehen
werde. Der Mann war stehen geblieben. Auch er lauschte. Da erklang vom Turm
der alten Dorfkirche gleichsam als wolle man ihn begrüßen, der
verhaltene Ton eines Halbstundenschlagens. Eingehüllt von den melodischen
Schwingungen der Luftwellen, hob der Mann den Blick und suchte drüben
bei den Häusern, die sich wie verängstigte Hennen um die Kirche
Scharrten, nach dem Giebel eines ganz bestimmten Gebäudes. Er fand ihn.
Im nächsten Moment erschien dort auf der schwarzen Fläche das gelbliche
Viereck eines Fensterausschnittes, von dem in kurzen Abständen ein Vorhang
weggezogen wurde. Das war das Signal! Yvonne erwartete ihn- der Weg war
frei.