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Vollmond. Es war die Nacht des Bösen. Schwül, still und unheimlich.
Mark Morales lag schweißnass in seinem Bett. Ruhelos wälzte er
sich auf dem Laken hin und her. Üble Angstträume plagten ihn. Sein
Atem ging schwer. Er schluchzte mit vor Verzweiflung verzerrtem Gesicht,
stöhnte und krampfte die schlanken Hände zu kleinen Fäusten
zusammen. Plötzlich ein Geräusch. Das helle Klirren von Glas. Mit
einem jähen Ruck setzte sich Morales auf. Er war ein kleiner dünner
Mann, in dessen schmaler Brust ein schwaches Herz unregelmäßig
pochte. Der Sinusrhythmus war gestört. Seit Jahren schon. Man hatte
ihm geraten, sich einen Herzschrittmacher einsetzen zu lassen, doch bis zum
heutigen Tag hatte sich Morales zu dieser Operation nicht entschließen
können. Der Mann lauschte furchtsam. Seine Wohnung befand sich direkt
über dem Schnapsladen, der ihm gehörte. Man erreichte das
Geschäft über eine eiserne Wendeltreppe. In letzter Zeit waren
die Einnahmen zufrieden stellend gewesen. Das musste sich in Verbrecherkreisen
herumgesprochen haben. Und prompt kam jemand, um die Kasse zu plündern.
Was tun? Fragte sich Morales. Die Polizei anrufen? Bi die Bullen dort eintrafen,
war dort unten bereits der ganze Laden ausgeräumt. Nein, er musste die
Sache selbst in die Hand nehmen. Hastig schlüpfte er in seinen Schlafrock.
Dann holte er seine Colt Government aus dem Kleiderschrank. "Jetzt wollen
wir doch mal sehen, was passiert, wenn ich mit einer Kanone erscheine", murmelte
der Schnapshändler.