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Ras Kuksara wußte im Moment nicht, ob er schlief oder bereits aus seinem
furchtbaren Traum erwacht war. Sah er dort im rötlichen Schein des
Nachtlichts tatsächlich die quellenden, ineinander verschwimmenden Umrisse
einer lockeren Masse, oder war es nur das feine Nachvibrieren der
Traumgeschichte, die oft viel später erlöschen, als man gemeinhin
glaubt? Es war ein entsetzlicher Traum gewesen, wesen, der Ras Kuksara
heimgesucht hatte. Eine Befürchtung war in ihm Wirklichkeit geworden,
die schon lange gleich einem Damoklesschwert über Ras Kuksaras Haupt
geschwebt hatte. Es ging um das Schicksal seines Stammes und das seiner Tochter
Fatima ... "Fatima! "Ras Kuksara fuhr von seiner Liegestatt hoch. Er hatte
den Namen laut ausgerufen und fühlte sofort die innere Warnung: Sei
auf der Hut! 5 Ein tiefes Mißtrauen, als sei etwas teuflisch
Bösartiges im Zimmer, ein grauenhaftes Wesen wie aus Gift geronnen.
"Fatima", flüsterte Ras Kuksara wieder. Er sah auf und erblickte einen
bläulichen Dunstkegel aus kreisendem Nebel, die Spitze aufwärts
gekehrt; ein zweiter ähnlicher senkte sich mit der Spitze nach unten
von der Decke herab und tastete nach ihm, bis sich die beiden zur Gestalt
einer menschlichen Sanduhr verbunden hatten. "Fatima!" schrie Ras Kuksara,
denn in diesem Moment hatte er in dieser Erscheinung seine Tochter erkannt.
Der Spuk schritt mit verklärtem Gesicht auf den ältlichen Mann
zu.