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Als Cathleen Devlin nach Hause ging, verstopfte bereits dicker, feuchter
Nebel die Straßen. Seit dem Einsetzen der Dämmerung war er aus
den Kanälen emporgestiegen und hatte sich bis in die hintersten Winkel
der Gassen vorgetastet. Hier verharrte er zäh und klebrig und nahm noch
zu, obwohl die Luft durch keinen Hauch bewegt wurde. Er wuchs einfach so.
Die Menschen hatten sich verkrochen. Niemand war an diesen Abenden gern auf
der Straße, denn die Luft war schwer und legte sich beklemmend auf
die Bronchien. Nur Cathleen war unterwegs. Sie schickte sich an, eine kleine
Brücke zu überqueren. Danach benötigte sie nur noch zehn Minuten,
und die Mint Highway war erreicht. Stanley Fenton, ein junger Psychologe,
mit dem sie seit einem Jahr das Appartement teilte, wartete sicher schon
ungeduldig. Unwillkürlich beschleunigte sie ihre Schritte. Früher
hatte sie den Weg über die kleine Brücke stets genossen wie ein
Pferd, das den Stall wittert. Aber heute war da eine lauernde Unruhe, die
sie vorwärts trieb und sie weder nach links noch nach rechts schauen
ließ. Schließlich hatte Cathleen den Wunsch, zu laufen. Das
Geräusch ihrer klappernden Absätze wurde hektischer, die Schritte
wurden größer und die Abstände zwischen ihnen kleiner. Trotzdem
schien sie keinen Zentimeter zurückzulegen. Jetzt reichte es ihr. Cathleen
drehte sich um und - blieb stocksteif stehen. Das war nicht mehr London!
Das war auch nicht mehr die gewohnte Brücke und schon gar nicht die
gewohnte Gegend. Hatte sie sich verlaufen? Unmöglich! Aber warum war
dann plötzlich alles so anders? Wo waren die Häuser geblieben,
und was war aus der Themse geworden? Cathleen befand sich auf einem kleinen,
wackeligen Steg, eher einer Planke, die über ein sumpfiges Flüsschen
mit schilfbewachsenen Ufern führte.
Und auch auf dem australischen Comic-Magazin SORCERY Nr. 2 war das Motiv
schon abgebildet: