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Das Heulen des Sturmes ließ Colonel Sullivan ans Fenster treten. Er
blickte hinab in den großen, etwas verkommen anmutenden Park und runzelte
irritiert die Brauen. Zum ersten Mal seit Jahren überkam ihn ein
Gefühl lähmender Angst. Er hatte sie zuletzt bei einem Winterurlaub
in der Schweiz empfunden. Sein Wagen war bei Schneeglätte ins Schleudern
geraten und geradewegs auf ein ihm entgegenkommendes Fahrzeug zugerutscht.
Buchstäblich in letzter Sekunde war es dem Lenker des anderen Wagens
durch ein geschicktes Power- Sliding gelungen, dem drohenden
Frontalzusammenstoß zu entgehen. Damals wie heute schüttelte den
Colonel ein Gefühl jäher Todesangst. Nur gab es jetzt und hier,
in einer Gäste-Suite von Stockton House, wahrhaftig keinen Grund, sich
zu fürchten. Das große, schloßartige Gebäude war so
solide wie eine Festung gebaut. Es hatte in den fast dreihundert Jahren seiner
Existenz gewiß schon lebhaftere Stürme gemeistert. Andrew Sullivan
war einundvierzig Jahre alt. Er arbeitete seit nunmehr zwei Jahren im
Kriegsministerium. Er war wegen eines Rückenleidens einerseits froh
darüber, den aktiven Dienst bei der Kavallerie nicht länger
ausüben zu müssen, andererseits missfielen ihm die sture
Schreibtischarbeit und der Umstand, daß er zwar seinen Rang behalten,
die schöne Uniform aber verloren hatte. Er trug nur noch
Zivilkleidung.