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"Die Ratten, die Ratten", murmelte Kuttner Moore und kämpfte sich weiter
durch den nassen Erdboden. Doch Kuttner Moore störte sich nicht an dem
eigenartigen Geruch, er war ihn gewohnt. In seiner vierzigjährigen
Tätigkeit als Friedhofswächter hatte er die Meinung bekommen, der
lockere, satte Erdboden sei der Träger eines jeden neuen Lebens, ob
menschlich, animalisch oder pflanzlich. Mit seinen großen Pranken wischte
er das Erdreich beiseite. Der Gang, den er sich gegraben hatte, endete hier,
doch unaufhaltsam arbeitete Kuttner Moore sich weiter. Von weit hinten fiel
das schwache Licht einer Taschenlampe, die er dort, wo sein Gangsystem noch
passierbarer war, aufgestellt hatte. Es beleuchtete die tief ins Erdreich
hineinragenden Wurzeln der Trauerweiden, die den großen Friedhof über
ihm schmückten, die lockere Erde, die wie eine unförmige braune,
nasse Masse wirkte, die Wände der Särge. Einige davon waren von
Ratten durchgenagt worden, doch nur sehr wenige. Die Särge! Sein Blick
verweilte einen Moment auf ihnen. Die meisten waren aus Holz, aus einfachem
Sperrholz. Nur ein Teakholzsarg befand sich hier auf dem Lexington-Friedhof,
das Schmuckstück seiner "Sammlung", ein wunderbar geformter, perfekt
geschnitzter Gegenstand, teurer als fünfzig andere Särge zusammen.
Ihn vor dem Biß der Ratten zu bewahren, war sein höchstes Ziel.
"Sie werden dich nicht bekommen", murmelte Kuttner Moore.