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Die Frau war uralt und ungeheuer hässlich. Tiefe Runzeln kerbten ihr
Gesicht. Die wulstigen Lippen waren grau und trocken, die schwarzen, bösen
Augen lagen tief in den Höhlen. Graues Haar wuchs auf dem
totenschädelartigen Kopf. Eine schwarze Robe bekleidete die dürre
Gestalt. Aus den Ärmeln dieser Robe ragten wie Klauen wirkende Hände.
Die unheimliche Frau saß in einer Sänfte, die vier muskulöse
Neger auf der alten Straße durch die Nacht trugen, zum Vieux Cimetiere,
dem alten Friedhof am Lake Pontchartrain, westlich von New Orleans. Es war
schwül und drückend heiß. Die Frösche quakten in den
Sümpfen und am Seeufer. Alligatoren lagen träge dösend im
Wasser. Schwarze Wolken hingen am Himmel und verdüsterten die Sterne.
Irgendwo am Seeufer heulte ein Hund. Schaurig klangen die Töne
herüber. Die hinter der Sänfte gehenden Menschen schauderten zusammen,
das Heulen erschien ihnen wie ein Gruß aus dem Jenseits. Etwa hundert
Menschen gehörten zu der Prozession. Sie trugen schwarze Kerzen, aber
sie hatten sie noch nicht angezündet. Nur wenige Fackeln leuchteten.
Die Luft war elektrisch aufgeladen, denn ein Gewitter stand bevor.
Glühwürmchen tanzten umher und bildeten sich ständig
verändernde Formationen. Links vom Weg erstreckten sich Tabakfelder,
rechts wuchs Gestrüpp auf dem unebenen, zum See hin abfallenden
Gelände. Platanen und Zypressen ragten auf. Dumpfer Trommelschlag begleitete
die nächtliche Prozession.
Weitere Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Ursprünglich stammt es aber vom Cover dieser Ausgabe innerhalb der
spanischen Comic-Serie TERROR:
Und auf dem Cover des australischen Comic-Magazins PLAGUE OF TERROR Nr. 3
war die Horror-Braut auch noch zu sehen:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien im Februar 2009 als Geister-Schocker
Nr. 73: