Vampir-Horror-Roman Nr. 362: Der Tyrann aus dem Jenseits

Vampir-Horror-Roman Nr. 362: Der Tyrann aus dem Jenseits


Pancholo zitterte am ganzen Körper, als man ihn aus dem Erdloch zerrte, das ihm als Kerker gedient hatte. Er, der bärenstarke Pancholo, der unbesiegbare Bravado, der einem Stier das Genick brechen konnte, schlotterte vor Angst, denn nun würde sich ein grausames Schicksal erfüllen. Pancholo sollte geopfert werden. Geopfert einer barbarischen Gottheit, an die schon längst niemand mehr glaubte, an die zu denken bereits Sünde war. Aber er war tatsächlich wiedergekommen, der Tyrann aus grauer Vorzeit. Es war ihm gelungen, aufzuerstehen und herüberzukommen aus dem Schattenreich, um neuerdings die Herrschaft an sich zu reißen und grausame Rache zu nehmen an all denen, die nicht an ihn glaubten. Pancholo hatte nicht an ihn geglaubt. Er hatte ihn verlacht, hatte die abergläubischen Eingeborenen für verrückt erklärt, die hinter vorgehaltener Hand von der Wiederkehr des Tyrannen gesprochen hatten. Lauthals hatte er verkündet, daß er ihm schon Beine machen würde, wenn er zu ihm, dem Matador des Distrikts, kommen sollte. Dieser lächerliche Toltekengötzenanbeter, der seinem Glauben untreu geworden war, sollte in Parncholo seinen Meister finden - falls es ihn überhaupt geben sollte, was Pancholo stark bezweifelte. Doch dann war er gekommen.


von Georges Gauthier, erschienen 1980, Titelbild: Prieto Muriana
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Beim Malen dieses Motivs wurde Manuel Prieto Muriana sicherlich vom Anblick der Mumie des Pharaos Ramses II. des Großen inspiriert, welche sich im Mumiensaal des Ägyptischen Museums in Kairo befindet, denn die Ähnlichkeit der beiden Mumien ist kaum von der Hand zu weisen:

Mumie von Pharaos Ramses II. des Großen