Vampir-Horror-Roman Nr. 376: Der Spuk von Dark Castle

Vampir-Horror-Roman Nr. 376: Der Spuk von Dark Castle


Kaum ein Mensch vermochte die Einsamkeit jemals so gut zu ertragen wie Jacko Black, Als es mit ihm aber ans Sterben ging, hatte er erstmals Angst vor dem Alleinsein. Schweißnaß lag er in seinem breiten alten Himmelbett. Der Raum war unheimlich dunkel. Black schien sich die finsterste Nacht für sein allmähliches Ableben ausgesucht zu haben. Draußen, rund um Dark Manor, tobte ein Gewitter. Die Welt schien sich von Jacko Black verabschieden zu wollen. Hinter grell zuckenden, bizarr geformten Blitzen knallten ohrenbetäubende Donner her. Dark Manor erzitterte bis in die alten Grundfesten hinein. Der Sturm pfiff, vom nahe gelegenen Moor her kommend, über den finsteren Eichenwald. "Nicht!" preßte der alte Mann verzweifelt hervor. "Ich will nicht sterben, noch nicht!" Mit rasselndem Atem drehte er den Kopf hin und her. Ein heftiger Schüttelfrost ließ ihn lange nicht stilliegen. Schmerzen in den Eingeweiden verzerrten sein Gesicht. Er war beinahe kahl. Die wenigen Strähnen, die seinen schmalen Kopf zu zieren versuchten, waren grau und klebten feucht daran. Black fühlte, wie ihn die Kräfte des Lebens verließen. Er hatte das Gefühl, sein Körper würde sich in diesem peinigenden Moment auflösen. Wieder durchzuckte ein greller Blitz die Schwärze der unheilvollen Nacht. Das Sterben - es war schlimmer, viel schlimmer, als Black es sich vorgestellt hatte. Er hatte Pläne geschmiedet, für viele Jahre. Mit einemmal glaubte er, daß er noch eine Chance hatte, wenn es ihm gelang, diese eine Nacht zu überstehen. Daran klammerte sich Jacko Black. Gleichzeitig wußte er aber, daß er diese grauenvolle Nacht nicht ohne Hilfe überleben konnte. Er brauchte Hilfe, Und er wußte, an wen er sich in seiner Not wenden mußte. Es gab nur einen, der ihm diesen Tod ersparen konnte. Natürlich war dieser eine kein Mensch. Hier half die Kunst eines Menschen nicht mehr. Alle Ärzte dieser Welt wären in Jacko Blacks Fall mit ihrem Latein am Ende gewesen. Nein, wenn ihm jetzt noch jemand helfen konnte, so dachte er, dann war es der Fürst der Finsternis. Es regnete heftiger. Die Sintflut schien zu kommen. Der Sturm wurde brutaler, er griff das Gebäude feindselig an. Black bäumte sich ächzend auf.


von Brian Ford, erschienen 1980, Titelbild: ???
Ein Zusatzhinweis zu dem Roman kommt von Michael Schick:
Dieser Roman wurde im Jahr 2001 noch einmal veröffentlicht und zwar als Grusel-Schocker Nr. 73:

Grusel-Schocker Nr. 73: Dark Manor - Haus der Tausend Schrecken